Patientenmonitoring

Die kontinuierliche Überwachung der Vitalfunktion

13. Oktober 2020, 9:41 Uhr | medical design
Patientenüberwachungssysteme sind entscheidend für die künftige Gesundheitsversorgung
© Renesas

Definition, Einteilung und Bedeutung für die Medizin

Defintion

Mit Monitoring bezeichnet man in der Intensiv- und Notfallmedizin die lückenlose Überwachung der Vitalfunktionen eines Patienten. Dazu gehören unter anderem Atmung, Körpertemperatur, Kreislauf, Puls sowie Blutdruck. Der Umfang ist abhängig vom Zustand und der Erkrankunge des Patienten. Das heißt, im Rahmen des Monitoring können auch der zentralvenöse Druck, der Hirndruck, das Herzminutenvolumen und der Pulmonalarteriendruck gemessen werden.

Das Patientenmonitoring dient aber nicht allein der Überwachung, sondern auch der Diagnostik. Diese diagnostische Überwachung kennt man besipielsweise aus dem Schlaflabor. Zunehmend verlagert sich das Monitoring aber auch in die häusliche Umgebung des Patienten. Das setzt vorraus, das die eingesetzen Geräten diesen in seinem Alltag nicht stören und dennoch kontinuierlich zuverlässige Werte liefern. Eine Schlüsselrolle nehmen hierbei Wearables ein. 

Einteilung

Die Methoden lasse sich in nicht-invasives und Invasives Monitoring einteilen. Zur ersten Gruppe gehören zum Beispiel die Blutdruckmessung, das Elektrokardiogramm sowie Messung von Atemfrequenz und Körpertemperatur.

Zu den invasiven Methoden zählen die Überwachung des intrakraniellen Drucks (ICP), die arterielle Blutdruckmessung oder auch die ZVD-Überwachung (zentral-venöser-Druck).

Bedeutung für die Medizin

Patientenüberwachungssysteme zählen zu den wichtigsten Errungenschaften der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Sie verbessern die Patientenversorgung und medizinische Leistung. Die Beurteilung des Patientenzustands oder anderer medizinischer Parameter des Patienten ist für fundierte medizinische Entscheidungen unerlässlich. Das gilt sowohl innerhalb als auch außerhalb des Krankenhauses

Im Vergleich zum Herzmonitoring hat der Bereich der Atmungsüberwachung weniger Aufmerksamkeit erhalten und weniger technologische Innovationen sowohl bei Konsum- als auch bei medizinischen Anwendungen erlebt. Das heutige Monitoring zur Diagnose und Nachsorge von Atemwegserkrankungen (COPD, Lungenfibrose, Mukoviszidose und Asthma) basiert auf Fragebögen sowie standardisierten Tests.

»Viele dieser Tests haben den Nachteil, dass sie von gut ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden müssen, oft keine kontinuierliche Überwachung erlauben und für den Patienten häufig unangenehm sind«, sagt Carlos Agell, Programmleiter Connected Health Solutions an der Interuniversity Microelectronics Centre (IMEC). Er und sein Team wollen daher einen neuen Weg gehen, um die Überwachung der Atemwege patientenfreundlicher und kontinuierlicher zu gestalten.

Er umfasst neue Erfassungsmethoden in benutzerfreundlichen Formen (wie Armbänder und Pflaster) und die Kombination der gemessenen Daten mithilfe von Algorithmen in klinisch validierten Studien. Das soll es Medizingeräteherstellern ermöglichen, ein kontinuierliches Atemwegsmonitoring in Krankenhäusern und im täglichen Leben der Patienten einzuführen. 


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