Strahlentherapie

Ein Schwergewicht in der Onkologie

4. August 2020, 9:38 Uhr | medical design
Unter Strahlentherapie versteht man in der Medizin die gezielte Bestrahlung von Krebspatienten
© Pixabay

Übersicht Definition, Formen und Anwendung

Aktualisiert: 2. Februar 2021, 10:18 Uhr

Synonyme: Radiotherapie
Englisch: radio therapy

Definition

Die Strahlentherapie (auch Radiotherapie) ist die medizinische Anwendung von ionisierender Strahlung auf den Menschen und auf Tiere, um Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern. Sie wird hauptsächlich zur Behandlung maligner Erkrankungen (Krebs) eingesetzt.

Je nach Form der Behandlung werden Teilchen oder Strahlen unterschiedlicher Wellenlänge - mit den daraus resultierenden Konsequenzen für Zellwachstum, Gewebeschädigung, Durchblutung oder Immunreaktionen - zur therapeutischen oder palliativen Bestrahlung verwendet. Zu den wichtigsten Methoden zählen: die Teletherapie, die Brachytherapie, die metabolische sowie die intraoperative Strahlentherapie.

Teletherapie (Strahlentherapie von Außen)

Bei der Teletherapie stehen Tumor und Strahlenquelle nicht in direktem Kontakt, sondern der Tumor wird von außerhalb des Körpers aus einer gewissen Entfernung bestrahlt. Man unterteilt die Therapieform weiter in Tiefentherapie ( Bestrahlung innerer Organe und ZNS) sowie Oberflächenbestrahlung (Bestrahlung von dermatologischen Krankheitsbildern). Wobei die Tiefenbestrahlung mittels Linearbeschleuniger die häufigste Methode der Teletherapie ist.

Ein Linearbeschleuniger beziehungsweise LINAC ist ein Teilchenbeschleuniger, der geladene Teilchen wie Elektronen (meistens), Positronen oder Ionen in gerader Linie beschleunigt. Das Medizingerät ist drehbar gelagert, sodass mit dem ebenfalls drehbaren Strahlerkopf und dem beweglichen Patientenlagerungstisch Tumore in allen Körperregionen bestrahlt werden können. Planung und Überwachung erfolgen heutzutage digital.

So funktioniert ein Linearbeschleuniger

Brachytherapie (Strahlentherapie von Innen)

Bei der Brachytherapie werden Tumore mithilfe einer umschlossenen radioaktiven Strahlenquelle aus kurzer Entfernung direkt auf der Körperoberfläche, im Gewebe oder in Körperhöhlen bestrahlt. Diese Form der Strahlentherapie wird häufig gegen Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses, der Prostata, der Brust und der Haut eingesetzt.

Anwendungsbereich & Einsatzgebiete

Die Strahlentherapie ist neben der Operation und Chemotherapie eine der zentralen Säulen der Krebstherapie. Bei jedem zweiten Krebspatienten kommt im Laufe seiner Erkrankung eine Strahlentherapie zum Einsatz. Im Gegensatz zur medikamentösen, im ganzen Körper wirkenden Chemotherapie ist die Strahlenbehandlung eine rein lokale Maßnahme.

Die Strahlentherapie kann als alleinige Behandlungsmethode, in Kombination mit Chemotherapie sowie nach oder vor einer Operation eingesetzt werden. Die wichtigen Einsatzgebiete der Radiotherapie sind unter anderem:

  • Mammakarzinom
  • Prostatakarzinom
  • Pharynxkarzinom (Rachenkrebs)
  • Magenkarzinom
  • Leukämie

Aus der Praxis

Quellen

[1] https://flexikon.doccheck.com/de/Radiotherapie

[2] https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/strahlentherapie-bei-krebs.html 
 


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu WEKA FACHMEDIEN GmbH