Vokabel der Woche

Kapnometrie: CO2-Messung in der Beatmung

2. Juni 2020, 9:38 Uhr | medical design
Die Messung beruht bei den meisten Geräten auf dem Prinzip der Infrarotspektroskopie.
© Pixabay

Mithilfe der Kapnometrie lässt sich der Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Ausatemluft eines Patienten messen und überwachen.

Englisch: capnography

Defintion

Die Kapnometrie ist ein Verfahren, um den Gehalt an Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Exspirationsluft (= Ausatmung) des Patienten zu messen und zu überwachen. Sie liefert Auskunft über Lage und Funktionszustand des Endotrachealtubus (= Beatmungstubus), die Stoffwechsellage des Patienten, Komplikationen wie die maligne Hyperthermie oder die Effizienz einer Reanimation, die Qualität der Spontanatmung sowohl beim intubierten Patienten als auch beim nicht intubierten Patienten. 

Einsatzgebiete

  • Die Kapnometrie ist ein Bestandteil der medizinischen Überwachung (Monitoring), vor allem von Narkosegeräten in der Anästhesie, dort messen sie den Kohlenstoffdioxidgehalt der Ausatemluft. 
  • Kapnometer verwendet man auch bei der Überwachung von beatmeten Patienten auf Intensivstationen und im Rettungsdienst. Häufig sind die Geräte im Beatmungsgerät, medizinischen Monitor oder Defibrillator fest eingebaut, allerdings gibt es auch kleinere, tragbare Geräte speziell für die Überwachung auf Transporten. 
  • Moderne ultraschall-basierte Spirometer sind ebenfalls in der Lage, den Verlauf des CO2 zu bestimmen. 
  • Auch in der Langzeitanwendung von Sauerstoff in der Therapie als auch in der Schlafmedizin kommt die Kapnometrie zum Einsatz.

Messverfahren

Je nach Messtechnik unterscheidet man das Hauptstrom- vom Nebenstrom. Beim Hauptstromverfahren ist in das Schlauchsystem eine Messküvette integriert, durch die die Infrarot-Lichtabsorption konstant bestimmt wird. Beim Nebenstromverfahren hingegen wird eine kleine Luftmenge permanent abgesaugt und dann zum Detektor geleitet, der die Messung vornimmt.

Aus der Praxis

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