Leoni

Antimikrobielle Kabel

8. November 2012, 11:46 Uhr | Ralf Higgelke

Leoni nutzt eine neue Technologie auf Säurebasis, um Kunststoffoberflächen eine keimtötende Wirkung zu verleihen. Der Einsatz derartiger Gerätegehäuse, Kabel und Leitungen in Krankenhäusern oder Arztpraxen kann das Infektionsrisiko deutlich senken.

Patientennahe Kunststoffoberflächen von Überwachungsgeräten und deren Kabel können in Kliniken Infektionen verursachen, wenn sie mit Keimen kontaminiert sind. Dieses Risiko lässt sich durch die Verwendung antimikrobieller Kabel mindern, deren spezielle Eigenschaft dem Prinzip des Säureschutzmantels der menschlichen Haut ähnelt. Bei Oberflächen, die mit dieser neuen Technologie ausgestattet sind, ist bereits nach kürzester Zeit eine deutliche Keimabnahme zu erkennen (Bild 1).

Die Wirksamkeit ist mikrobiologisch belegt und wurde in einem akkreditierten Labor durch eine anerkannte Messmethode und unabhängige Krankenhaushygieniker nachgewiesen. Überprüft wurden die bekanntesten und am häufigsten vorkommenden Krankenhauskeime sowie Keime, die Resistenten ausgebildet haben, mit unterschiedlichen Inkubationszeiten und Konzentrationen.

Leoni, Kabel, antimikrobiell
Die bekanntesten und am häufigsten vorkommenden Krankenhauskeime werden abgetötet.
© Leoni

Keimtötend trotz Schweiß und Eiweiß

Die Innovation bietet mehrere Vorteile gegenüber den bislang üblichen Verfahren. Wesentlicher Pluspunkt ist, dass der hygienische Effekt bei der Säuretechnologie erhalten bleibt. Dagegen ist die etablierte Silber- und Kupfermethode anfällig gegen Schweiß und Eiweiß, sodass bei normaler Handhabung eines behandelten Kunststoffgegenstands die antimikrobielle Wirkung beträchtlich herabgesetzt bzw. inaktiviert  wird.

Ein weiterer Vorzug der neuen Technologie besteht darin, dass sie die Erreger nicht von innen, sondern von außen über die Zellhülle zerstört; dadurch wird die Bildung des sogenannten Biofilms auf dem Kabel oder dem Gerätegehäuse gehemmt, und dessen Oberfläche kann leichter gereinigt werden. Außerdem fällt das im Kunststoff eingebundene Metalloxid wegen der größeren Kornabmessung nicht unter die umstrittene Nanotechnologie.

Leoni hat bereits erste Prüfungen nach DIN EN ISO 10993 für die Medizintechnik bestanden und antimikrobielle Leitungen für das Patienten-Monitoring verkauft.


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