Die EU legt nach

Tüv Rheinland wird Benannte Stelle für Medizinprodukte

30. September 2019, 8:14 Uhr | Tüv Rheinland
TÜV Rheinland Konzernzentrale: Im 114 Meter hohen Gebäude am Kölner Stammsitz arbeiten rund 1.600 Menschen.
© TÜV Rheinland

News | Kommt nun doch noch die groß amnekündigte Welle? Gab es bis vor kurzem nur zwei Benannte Stellen, hat die EU in den vergangenen Wochen beim Tempo zugelegt und innerhalb kurzer Zeit drei neue Stellen benannt. Das jüngste Mitgleid: der Tüv Rheinland.

Die TÜV Rheinland LGA Products GmbH ist Benannte Stelle für die EU-Verordnung über Medizinprodukte (MDR) 2017/745. Die europäische Medizinprodukteverordnung 2017/745 (MDR) trat am 25. Mai 2017 in Kraft und ersetzt zum 26. Mai 2020 die beiden Richtlinien 93/42/EWG (MDD) und 90/385/EWG (AIMDD).

Neue zentrale Datenbank »Eudamed«

Ein Schlüsselelement der neuen MDR ist die Einführung einer zentralen Europäischen Datenbank für Medizinprodukte (Eudamed). »Die Datenbank Eudamed soll die Marktüberwachung und Transparenz verbessern, die Rückverfolgbarkeit von Medizinprodukten sicherstellen und den Informationsfluss zwischen den Herstellern und Betreibern von Medizinprodukten, Benannten Stellen, Mitgliedstaaten und der EU-Kommission erleichtern«, erklärt Dr. Wilma Hartung, Geschäftsfeldleiterin Medical bei TÜV Rheinland.

In Eudamed sollen verschiedene Datenbanken integriert werden. Dazu zählen die Datenbank für die Registrierung der Produkte mit einer eindeutigen UDI-Nummer (Unique Device Identification) sowie diejenigen über Wirtschaftsakteure, Konformitätsbewertungsverfahren, Zertifikate, Benannte Stellen oder auch Vorkommnisse und klinische Studien.

Erhöhte Anforderungen an Benannte Stellen

Das einwandfreie Funktionieren der Benannten Stellen ist nach Auffassung der Institutionen der Europäischen Union entscheidend für ein noch höheres Niveau an Qualität und Sicherheit bei Medizinprodukten. So sind die Benennungsverfahren und die Verfahren zur Überwachung der Benannten Stellen ausführlicher geregelt und verschärft worden; das soll zu einer weiteren Harmonisierung der Anforderungen führen. »Beispielsweise sind die Benannten Stellen verpflichtet, Ärzte beziehungsweise klinische Experten in erweitertem Umfang zu beschäftigen oder bei den Überwachungsaudits eine Rotation der leitenden Auditoren zu gewährleisten«, so Hartung.

Weiterhin ist nun im Gesetzestext verankert, dass die Benannten Stellen mindestens einmal in fünf Jahren ein unangekündigtes Audit beim Zertifikatsinhaber durchführen müssen. Damit soll es mehr Sicherheit darüber geben, dass Hersteller ihre Produkte fortlaufend in uneingeschränkter Übereinstimmung mit den geltenden Regularien herstellen. (me)

Schlagworte: MDR, Benannte Stelle, Eudamed

Genannte Firmen: Tüv Rheinland, EU


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