Die Digitalisierung bringt auch für die Medizintechnik Veränderungen mit sich. Die zunehmende Vernetzung erhöht die Komplexität medizinischer Geräte und die an sie gestellten Anforderungen. Doch nur wenige Anbieter können den steten Datentransfer selbst unterbrechungsfrei und sicher gewährleisten.
Gäbe es eine Rangliste der technologieaffinsten Branchen, wäre die Medizinindustrie sicher fester Bestandteil der Spitzengruppe. Auch wenn den meisten Patienten beim alljährlichen Check-Up beim Facharzt oder in der Notaufnahme meist die akute Begeisterung für technologischen Fortschritt fehlen dürfte, besteht kein Zweifel daran, dass Arztpraxen und Kliniken vor Hightech nur so strotzen: Angefangen beim 4D-Ultraschall, mit dessen Hilfe werdende Eltern heute portraitartige Abbilder ihres Nachwuchses bestaunen können, über computergesteuerte OP-Tische bis hin zu hochmodernen und blitzschnellen MRT-Geräte.
Was für Patienten schnellere Diagnosen und idealerweise zügige Genesung bedeutet, stellt die Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Denn die Entwicklung jedes neuen Gerätes verschlingt nicht nur enorme Summen, sondern verlangt außerdem Höchstleistungen von den Forschern und Entwicklern der Konzerne. Um der Konkurrenz stets einen Schritt voraus zu sein, suchen die Hersteller deshalb ständig Optimierungspotentiale. Viele lagern aufwändige Teilaspekte der Entwicklung kurzerhand aus, das schafft kreative Freiräume in der R&D-Abteilung und entlastet wichtige Ressourcen.
Stetiger Innovationsdruck und regulatorische Stolpersteine
Je schneller und genauer Ärzten und Pflegern eine Diagnose vorliegt, desto wahrscheinlicher ist ein positiver Krankheits- bzw. Heilungsverlauf. Gerade bildgebende Verfahren, wie Ultraschall oder Computer- sowie Magnetresonanztomographie, spielen deshalb in der Diagnostik und bei der Überprüfung von Therapieerfolgen eine besondere Rolle. Die schnelle Erfassung und Darstellung immer hochauflösender Bilder verlangt allerdings eine immense Rechenleistung. Die Verknüpfung dieser Informationen mit Daten aus der Patientenüberwachung oder mit den Ergebnissen klinischer Studien birgt ein enormes Potential, setzt aber ebenso hohe Leistungsreserven bei den eingesetzten Geräten voraus.
Dass immer größere Datenmengen verarbeitet werden sollen, ist aber nur eine Herausforderung von vielen, die die Computersysteme in medizinischen Endgeräten meistern müssen. Alle verbauten Komponenten müssen außerdem den im Klinikalltag omnipräsenten Strahlen, Vibrationen und Temperaturschwankungen trotzen. Nur so lässt sich eine hohe Zuverlässigkeit bei einem Betrieb rund um die Uhr gewährleisten.