Miniaturisierter UHF-RFID-Transponder

Zur Nachverfolgung chirurgischer Instrumente

26. Juni 2018, 16:00 Uhr | Kyocera
Robuste Winzlinge: Die neuen UHF-RFID-Transponder halten auch Waschgängen stand.
© Kyocera

Kyocera kündigt seine neuen UHF-RFID-Transponder für die konsequente Nachverfolgbarkeit chirurgischer Instrumente an. Dank ihrer keramischen Gehäuse halten diese sogar Sterilisationsprozessen stand, die hohen Temperaturen, Feuchtigkeit und dem Kontakt mit aggressiven Chemikalien ausgesetzt sind.

Mit Einführung der neuen europäischen Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation, MDR), wird die konsequente Nachverfolgbarkeit chirurgischer Instrumente gesetzlich vorgeschrieben. Der Verordnung liegt die Unique Device Identification (UDI) zugrunde. Das vergleichbare, weltweit eingesetzte System zur eindeutigen Identifikation medizinischer Geräte (Unique Device Identification, UDI) wird ab Mai 2021 verbindlich eingeführt. Je nach Risikoklasse der Medizinprodukte gibt es unterschiedliche Vorgaben hinsichtlich der zeitlichen Umsetzung. Für direkte Kennzeichnungen auf dem Produkt gilt die UDI ab Mai 2023.

Neben der Tatsache, dass die neue EU-Gesetzgebung den Weg für neue Lösungen für die Kennzeichnung chirurgischer Instrumente in der Medizin bereitet, wird die Nachverfolgbarkeit solcher Instrumente auch unabhängig davon immer wichtiger. In einem Operationssaal muss jedes chirurgische Instrument vor und nach einer Operation nachgezählt werden, um einen versehentlichen Verbleib im Körper des Patienten auszuschließen. Laut einem Bericht des britischen National Reporting and Learning System wurden allein im Zeitraum vom 1. April 2007 bis 31. März 2008 insgesamt 496 Vorfälle registriert, bei denen Schwämme oder Instrumente im Patienten vergessen wurden.

Um ein solches Vergessen chirurgischer Instrumente zu verhindern, hat Kyocera keramische RFID-Tags zur Identifikation und Nachverfolgung der Instrumente entwickelt. Dank ihres robusten Gehäuses überstehen die montierten RFID-Tags Operationen und Sterilisationen ohne negative Auswirkungen auf die Auslese-Leistung.

Zudem erfordert die RFID-Technologie anders als etwa Barcodes oder direkt aufgebrachte Kennzeichnungen keine direkte Sicht auf das Instrument. Über die RFID-Kennzeichnung lassen sich auch mehrere chirurgische Instrumente gleichzeitig identifizieren, sodass ein manuelles Abzählen durch die Mitarbeiter im Krankenhaus nicht mehr notwendig ist. Die Überprüfung der Instrumente im Operationssaal lässt sich somit schneller durchführen, was Krankenhäusern Zeit und Kosten spart. Da eine Identifikation per RFID auch ohne direkte Sicht auf das Instrument erfolgen kann, ist das Auslesen auch unabhängig vom Zustand des Instruments möglich – beispielsweise im Falle einer Kontamination des Instruments während der Operation.

Der Transponder besitzt ein robustes Gehäuse aus LTCC (Low Temperature Co-fired Ceramic) mit integrierter Antenne, das hohen Temperaturen bis zu 300°C (abhängig von der Struktur des RFID-Tags) und Feuchtigkeitsgraden bis zu 85 % widersteht. Zudem besitzt das Keramikgehäuse eine spezielle Aushöhlung, die den IC-Chip vor mechanischen Belastungen und dem Kontakt mit aggressiven Chemikalien schützt.

Die patentierte Multilayer-Struktur bewirkt laut eigener Aussage eine höhere Auslese-Reichweite sowie die ultra-miniaturisierten Abmessungen des Tags. Im Verhältnis zu ihrer winzigen Größe bieten die RFID-Tags eine sehr gute Kommunikationsreichweite, sodass ein RFID-Tag mit den Abmessungen 5 x 2 x 1,5 mm bei Montage auf Metall noch aus einer Distanz von 0,4 m ausgelesen werden kann. (me)

 

 

 


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