Digitalisierung in der Pflege

bvitg veröffentlicht Positionspapier

25. Juni 2018, 12:24 Uhr | bvitg
© chombosan/Fotolia

Weniger Bürokratie, stärkere Einbindung in digitale Prozesse: bvitg bezieht Position zur Digitalisierung in der Pflege und stellt seine Kernthesen zur Einbindung der Pflege in eine digital unterstützte Gesundheitsversorgung vor und formuliert konkrete Handlungsvorschläge.

Seit Jahren lassen demographischer Wandel und andere gesellschaftliche Entwicklungen die Bedeutung der Pflege im Versorgungsbereich stetig wachsen. Gleichzeitig ist der Pflegesektor in der Gesundheitsversorgung der wohl am stärksten von Ressourcenknappheit betroffene Bereich – sowohl aus finanzieller als auch personeller Sicht. Diese Diskrepanz hat die Bundesregierung im Koalitionsvertrag aufgegriffen und auch Maßnahmen aufgeführt, die eine Digitalisierung in der Pflege fördern sollen. Der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V. begrüßt diese Entwicklung und hat zu diesem Thema nun ein Positionspapier veröffentlicht.

»Um die Gesundheitsversorgung weiterhin mit hoher Qualität in Deutschland garantieren zu können, ist die Digitalisierung in der Pflege unabdingbar«, stellt Vorstandsmitglied Uwe Eibich fest. Der in der Pflege besonders wichtige zwischenmenschliche Kontakt komme bei hohen administrativen Verpflichtungen und Kostendruck häufig zu kurz. »Die Digitalisierung in der Pflege eröffnet diesbezüglich Potenziale, so dass wieder mehr Zeit für die pflegerischen Kernaufgaben bleibt.« So fordert der bvitg den Abbau von Bürokratie in Diagnostik und Dokumentation durch die Schaffung von gesetzlichen Grundlagen, die es erlauben, auf papiergebundene Prozesse uneingeschränkt zu verzichten.

In einem komplexen interdisziplinären Versorgungsgeschehen kommt der Pflege eine zentrale Rolle zu. Der bvitg sieht es daher als notwendig an, Digitalisierung in der der Pflege sektoren- und berufsübergreifend mit einem ganzheitlichen Ansatz zu denken. Eine Schlüsselrolle die digitale Einbindung in die intersektionalen Versorgungsprozesse komme dabei der elektronischen Patientenakte (ePA) zu. Voraussetzungen dafür sind laut Eibich der Anschluss von Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur sowie eine verbindliche Pflegeterminologie, die eine reibungslose intersektorale und interdisziplinäre elektronische Kommunikation sicherstellt, denn nur mit den notwendigen Daten aus der Pflegedokumentation geben Gesundheitsdaten in der ePA ein umfassendes Bild. »Auch die aktive Einbindung pflegender Angehöriger in den Pflegeprozess wird möglich.«

Mit der Veröffentlichung seines Positionspapiers möchte der Verband den Dialog mit anderen Stakeholdern anstoßen und seine Expertise und Unterstützung in der Umsetzung möglicher Maßnahmen anbieten. Um das Thema »Digitalisierung in der Pflege« verbandsseitig voranzutreiben, wurde am Anfang des Jahres eine Arbeitsgruppe mit diesem Fokus gegründet. Das Positionspapier finden Sie auf der bvitg-Website. (me)

 


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