EU-Fördermittel für Medizintechnik

Eigene Chancen verbessern

11. April 2017, 10:54 Uhr | Michael Eckstein
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Kleine und mittlere Unternehmen mit innovativen Produktideen können von einer EU-Förderung für Forschungs- und Innovationsprojekte profitieren. Viele nutzen diese Möglichkeiten nicht, da sie den bürokratischen Aufwand fürchten. Zu Unrecht, wie eine nähere Betrachtung zeigt.

Aufgebläht und zäh wie Kaugummi: Die Europäische Union gilt vielen als schwerfälliges Bürokratiemonster. Diese Einstellung schreckt viele Unternehmen davon ab, sich mit dem Thema EU-Förderung zu beschäftigen. Vermeintlich komplizierte Antragstellung und wissenschaftslastige Konsortien versprechen ihrer Meinung nach wenig Aussicht auf Erfolg. Damit verschenken sie viel Potenzial.

Denn eine genauere Betrachtung zeigt: Die EU ist viel besser als ihr Ruf. Ihr Problem bislang: Sie kommuniziert die enormen Möglichkeiten und vielen Erfolgsgeschichten leider nicht ausreichend. Besonders in punkto Forschungs- und Innovations-Förderung hat sich in den letzten Jahren nämlich viel getan. So hat die EU-Kommission die Fördermöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ausgeweitet und Bewilligungsprozesse beschleunigt.
Das ist nicht zuletzt für Unternehmen aus der Medizintechnik interessant. Denn eine Vielzahl der in dieser Branche agierenden Betriebe erfüllt die KMU-Kriterien der EU (Kasten »So definiert die EU ein KMU«). Zudem herrscht ein hohes Innovationstempo: Medizintechnische Firmen belegen einen Spitzenplatz bei Patentanmeldungen. Rund ein Drittel ihres Umsatzes machen sie mit Produkten, die weniger als drei Jahre alt sind.
Mithilfe geeigneter Förderprogramme können diese Medizintechnik-KMU ihre Chancen gegenüber großen Playern wie Siemens, Philips, General Electric, Samsung oder Toshiba verbessern. Mittlerweile gibt es EU-Förderinstrumente, die gezielt auf KMU zugeschnitten sind. Dazu zählen das »KMU-Instrument« und »EUREKA Eurostars« mit vereinfachten Begutachtungsverfahren und kürzerer Vorlaufzeit bis zum Gewähren von Fördermitteln (Time-to-Grant). Auch Förderprogramme wie die »Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen« sind für KMU interessant. Bei vielen Projekten unterstützen Beratungsinfrastrukturen wie die Nationalen Kontaktstellen (NKS) oder das Enterprise Europe Network, sowie regionale Akteure wie die Bayerische Forschungsallianz GmbH die Partnersuche und Antragstellung. Was viele nicht wissen: Diese Beratungen sind für die KMU kostenlos.

KMU / WEKA
Erfolgs-Booster: Für innovative KMU hält die EU interessante Förderprogramme bereit.
© Bild: BayFOR

  1. Eigene Chancen verbessern
  2. Mit EU-Hilfe zum internationalen Player
  3. Themenoffene KMU-Förderprogramme nutzen
  4. Kostenlose Hilfe in Anspruch nehmen

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