BMWi-Mittelstandstag: Gesundheits-App

Ein Handy fürs Herz

22. April 2016, 10:54 Uhr | Marcel Consée
Im Projekt »appLauf« können kardiologische Probleme frühzeitig erkannt werden.
© Tembit Software

Angesichts von jährlich 338.000 Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur in Deutschland hat die Früherkennung kardiologischer Probleme und eine konsequent rasche Behandlung Erkrankter immense Bedeutung. Das omnipräsente Smartphone kann helfen.

Das Projekt »appLauf« der Berliner Tembit Software  soll akute Herzerkrankungen und Herzrhythmusstörungen voraussagen. Dazu gelangen die Daten eines mobilen EKG zunächst per Bluetooth an das Handy des Patienten, von dort zu einer zentralen Datenbank.

Das so genannte »Emergency Detection Tool« erkennt plötzliche signifikante Änderungen etwa bei Herzschlag und Atemfrequenz, kann die eingehenden Daten mit bereits gespeicherten vergleichen und gegebenenfalls Alarm auslösen. Die Notfallretter erhalten auch Angaben zur Anamnese und Medikation sowie den per GPS ermittelten Aufenthaltsort des Patienten.

»Ohne die ZIM-Förderung wäre das Projekt für uns als mittelständisches Unternehmen nicht machbar gewesen«, lobt Tembit-Geschäftsführer Markus Schröder das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Schon der jetzt in Berlin vorgestellte Prototyp zeige die weitreichenden Einsatzmöglichkeiten.

Diese sieht Schröder insbesondere bei Risikopatienten zur Dauerüberwachung oder der mobilen Rehabilitation nach Stent- und Bypass-Operationen. Bis zur Markteinführung seien jedoch eine weitere Miniaturisierung der Sensorik, klinische Tests und Zertifizierungen erforderlich. Bei der anderthalbjährigen Entwicklung hat die Berliner Softwareschmiede mit Kollegen von Spacebit in Eberswalde, von Koralewski Industrieelektronik in Hambühren sowie Medizinern des Jüdischen Krankenhauses Berlin zusammengearbeitet.


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