Pflege-Unterstützung

Gegen Wundliegen

21. Januar 2016, 10:53 Uhr | Marcel Consée
Präsentation des Projekts INSYDE – Intelligentes Pflegesystem für die Prävention und Behandlung von Dekubitus
© Fraunhofer IIS/Kurt Fuchs

In Deutschland haben jedes Jahr etwa 400 000 Menschen mit Druckgeschwüren auf der Haut – einem sogenannten Dekubitus – zu kämpfen. Um die Entstehung von Dekubitus zu vermeiden und bereits bestehende Druckgeschwüre zu behandeln, wurde im Projekt INSYDE ein intelligentes und adaptives Bett entwickelt.

Besonders betroffen sind bettlägerige, immobile Patienten sowie Pflegebedürftige, die nicht häufig genug umgelagert oder nicht ausreichend mobilisiert werden können. Das INSYDE-Bett, federführend vom Fraunhofer IIS entwickelt, erkennt mittels integrierter Sensorik die aktuelle Liegeposition des Patienten und den auf die einzelnen Körperstellen einwirkenden Druck. Bei Überschreiten definierter Werte werden belastete Körperstellen automatisiert über eine integrierte Aktorik gezielt entlastet und der Patient damit neu gelagert.

Informationen zur erfolgten Umlagerung sowie der neuen Druckverteilung werden über ein Display direkt am Bett angezeigt. Zudem fließen die Lagerungsinformationen automatisch in die Pflegedokumentation ein.

Projektleiterin Nadine Pensky erläutert: »Der im Projekt INSYDE entwickelte Lösungsansatz für ein 'intelligentes' Pflegesystem zur Prävention und Behandlung von Dekubitus ist insbesondere aufgrund der geschlossenen Wirkungskette sowie der automatisierten Pflegedokumentation bisher einzigartig. Er trägt damit wesentlich zu einer besseren Versorgung von Pflegebedürftigen und der zeitlichen sowie physischen Entlastung von Pflegekräften bei.«

Christian Weigand, Abteilungsleiter Bildverarbeitung und Medizintechnik am Fraunhofer IIS meint dazu:»Im Projekt INSYDE wurden aufgrund unserer speziellen Kompetenz bereits in der Forschungsphase regulatorische Anforderungen an das Bett berücksichtigt. Damit kann nach Projektende die Zeit bis zur Vermarktung deutlich verkürzt werden, indem die technische Dokumentation bereits zur Verfügung steht und somit eine Zulassung als Medizinprodukt vereinfacht.«


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