Digitalisierung des Gesundheitswesens

Markt für Digital Health mit großem Wachstumspotenzial

2. April 2017, 14:39 Uhr | Bitkom
55 Prozent recherchieren Gesundheitsthemen im Internet, Knapp jeder Zweite nutzt Gesundheits-Apps, 60 Prozent befürworten elektronische Gesundheitsakte.
© pixabay

Ob Fitness-Tracker, Online-Sprechstunde oder elektronische Patientenakte: Die Bundesbürger stehen der Digitalisierung des Gesundheitswesens eher positiv gegenüber. Das hat eine Umfrage ergeben, die der Digitalverband Bitkom zusammen mit der Bayerischen TelemedAllianz (BTA) durchgeführt hat.

So nutzen heute bereits 45 Prozent all jener, die ein Smartphone besitzen, Gesundheits-Apps. Solche Apps zeichnen etwa Körper- und Fitnessdaten auf, um die eigene Gesundheit zu verbessern. Weitere 45 Prozent können sich vorstellen, solche Apps künftig zu nutzen. Großes Interesse zeigen die Deutschen außerdem an der Digitalisierung ihrer Patientendaten: 32 Prozent haben Untersuchungsergebnisse wie zum Beispiel MRT-Befunde schon einmal auf CD bekommen, weitere 43 Prozent würden die Resultate künftig gerne in digitaler Form erhalten. „Die digitale Übertragung von Unterlagen erleichtert die Kommunikation zwischen Versicherten, Hausarzt, Facharzt und Krankenhaus und erspart Patienten viele Wege“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Digitalisierung des Gesundheitswesens birgt ein riesiges Potenzial für eine bessere und effizientere Versorgung. Eine leistungsfähige Patientenversorgung funktioniert künftig nur noch mit digitaler Unterstützung.“

Aber auch praktische digitale Services wie die Online-Terminvereinbarung und die Online-Erinnerung an Termine oder fällige Vorsorgeuntersuchungen schätzen die Bundesbürger: 18 Prozent haben bereits online einen Arzttermin vereinbart, 40 Prozent können sich vorstellen, dies künftig zu tun. 14 Prozent werden bereits per SMS oder Mail an Arzt-Termine erinnert, 45 Prozent wünschen sich diesen zusätzlichen Service für die Zukunft. „Viele Patienten würden gerne digitale Gesundheitsangebote in Anspruch nehmen. Gleichzeitig ist das Gesundheitswesen bisher eher wenig digitalisiert. Oftmals scheitert es daher noch am Angebot“, so Rohleder. Die Komplexität des Gesundheitssystems mit all seinen Beteiligten – Hersteller und Entwickler neuer Technologien, Leistungserbringer, Krankenkassen und Patienten – sei dabei die größte Hürde. „Mit dem E-Health-Gesetz wurde ein wichtiger Grundstein gelegt, jetzt muss die Digitalisierung im Gesundheitswesen endlich Fahrt aufnehmen. Krankenkassen, Ärzte und Kliniken müssen sich schneller bewegen und den Herausforderungen stellen“, so Prof. Dr. Siegfried Jedamzik, Geschäftsführer der Bayerischen TelemedAllianz.Die Deutschen sind aber auch Szenarien, die noch etwas weiter in der Zukunft liegen, gegenüber offen: Operationen, die von Spezialisten aus der Ferne unterstützt werden, kann sich etwa jeder Zweite (48 Prozent) für sich selbst vorstellen. Auch die Konsultation von Ärzten und Spezialisten im Ausland, etwa um eine Zweitmeinung einzuholen, kann sich rund jeder Zweite (45 Prozent) vorstellen. Mit mehr Vorbehalten sehen die Patienten die telemedizinische Überwachung des eigenen Gesundheitszustands. Jeder Dritte (31 Prozent) hält dieses Szenario künftig für sich selbst für denkbar.


  1. Markt für Digital Health mit großem Wachstumspotenzial
  2. Online-Recherche kann Auswirkung auf Behandlung haben

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