Schweizer Start-up

»OnlineDoctor« startet in Deutschland

22. Januar 2020, 10:34 Uhr | onlinedoctor.de
Das Schweizer Start-up OnlineDoctor bietet seine Plattform für die dermatologische Online -Beratung nun auch in Deutschland an.
© OnlineDoctor

News | Die Teledermatologie-Plattform »OnlineDoctor« ist ab sofort auch in Deutschland verfügabr. Hinter dem Start-up aus der Schweiz stehen nicht nur zwei Wirtschaftsspezialisten, sondern auch mehr als 150 Dermatologen.

Die Plattform bietet Konsultationen von Dermatologen an – ganz einfach via Foto. Innerhalb von maximal 48 Stunden kommt  die  Beurteilung,  meist  jedoch innerhalb weniger Stunden. Terminstress, Wartezeiten und Anfahrt fallen weg.   Die aktuelle Fallabschlussquote von 85 Prozent zeigt: Ein persönlicher Besuch ist nur bei 15 Prozent der Patienten erforderlich. In der Schweiz ist die Plattform bereits sehr erfolgreich, mehr als 20 Prozent der Hatsärzte setzten sie laut Unternehmen bereits ein.

Wer steckt hinter der Plattform?

Schnappschüsse von Zeckenbissen, Wunden oder Brandblasen: Als Hautarzt am Kantonspital Baden bekam Paul Scheidegger jeden Tag Fotos von Kollegen, Assistenzärzten, Freunden und Bekannten. Doch die Anfragen via WhatsApp, SMS oder Mail waren nicht nur chaotisch und unvollständig, sondern vor allem nicht datenschutzkonform. »Ich dachte: Das müsste man professionalisieren«, erinnert sich Scheidegger, der auch in seiner Praxis begann, mit Fotos zu arbeiten.

2016 gründete er mit den beiden Wirtschaftsspezialisten Tobias Wolf und Philipp S. F. Wustrow OnlineDoctor in St. Gallen. Im Oktober 2017 ging die Plattform online.  Nun   ist das Start-up von Hamburg aus in Deutschland durchgestartet und konnte innerhalb weniger Wochen bereits mehr als 150 Dermatologen für ihre Plattform gewinnen.

Die ehrgeizigen Wachstumsziele sollen unter anderem durch die Partnerschaft mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) erreicht werden, in welchem 90 Prozent der deutschen Hautärzte organisiert sind. »Der Fachbereich eignet sich wie kaum eine andere medizinische Disziplin für eine ärztliche Einschätzung per Bild«, so Leonie Sommer, Geschäftsführerin OnlineDoctor. Sehr viele Hautkrankheiten würden sich per Blickdiagnose erkennen lassen, zudem sei im Gegensatz zu anderen Fachrichtungen meist keine Blutproben oder ähnliches notwendig.

Wie funktioniert OnlineDoctor?

Auf onlinedoctor.de können Patienten ihren Wunsch-DermatologenIn auswählen. Mithilfe eines eigens entwickelten Chatbots werden im nächsten Schritt Informationen zum Hautproblem abgefragt. Nachdem der Nutzer drei Bilder vom Hautproblem hochgeladen und die Gebühr von 39 Euro bezahlt hat, wird die Anfrage abgeschickt. Innerhalb von 48 Stunden kommt eine erste Einschätzung samt Handlungsempfehlung.

Die erhobenen Daten werden über SSL/TLS verschlüsselt und ausschließlich auf Deutschen Servern gespeichert. Größtmögliche Sicherheit garantiert dazu eine aus dem e-Banking bekannte Zwei-Faktor-Authentifizierung. Patienten erhalten sowohl eine Email mit einem Link, der die Handlungsempfehlung enthält, als auch einen sechsstelligen SMS- Code, mit dem diese herunterladen werden kann.

Privatversicherte können die Rechnung bei Ihrer Krankenversicherung einreichen. Gesetzlich Versicherte müssen die Kosten der Online-Konsultation zum jetzigen Zeitpunkt selbst tragen. Ziel ist aber eine Kostenübernahme durch alle Krankenkassen. (me)

Schlagworte: Telemedizin, Teledermatologie, Start-up, OnlineDoctor


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