Siemens baut Präzisionsmedizin aus

BioMatrix erstmals für 1,5-Tesla-MR-Bildgebung verfügbar

14. März 2018, 7:30 Uhr | Siemens Healthineers
Magnetom Sola führt die BioMatrix-Technologie in das 1,5-Tesla-Segment ein.
© Siemens Healthineers

Siemens Healthineers stellte auf dem Europ. Radiologiekongress (ECR) erstmals Magnetom Sola vor, seinen 1,5T-Magnetresonanztomographen mit einer Öffnung von 70 cm. Das System macht die mit dem 3-Tesla-System Magnetom Vida 2017 eingeführte BioMatrix-Technologie für das 1,5-Tesla-Segment verfügbar.

»Mit Magnetom Sola bringen wir ein System auf den Markt, das viele unserer Innovationen für die 1,5-Tesla-Feldstärke verfügbar macht und so dabei hilft, Robustheit, Standardisierung und Produktivität in der MR-Bildgebung weiter zu fördern«, sagt Dr. Christoph Zindel, Senior Vice President und Geschäftsführer Magnetresonanztomographie bei Siemens Healthineers. BioMatrix als Kerntechnologie mache die MRT noch konsistenter und robuster. »Dies ist ein wichtiger Schlüsselfaktor für den nächsten Schritt in Richtung Quantifizierung und führt letztlich zu durch Künstliche Intelligenz gesteuerte Systeme, die bei der klinischen Entscheidungsfindung unterstützen.«

Neue Elemente der BioMatrix-Technologie

Mit dem 1,5T-Magnetresonanztomographen werden zusätzlich zum Atemsensor zwei neue Sensoren verfügbar: Der Beat Sensor ist nahtlos in die neue Körperspule integriert und wurde entwickelt, um automatisch Bewegungen des Herzens zu erkennen, sodass das zeitintensive Anbringen von Elektroden auf der Haut des Patienten vermieden werden kann. Der Kinetic Sensor, ein Kamerasystem innerhalb der Systemöffnung, registriert Kopfbewegungen des Patienten in Echtzeit. Bewegung ist teuer, weil sie die Ergebnisse von neurologischen Untersuchungen beeinträchtigen kann, was oft mehrere Wiederholungen der Scans erforderlich macht. Der Kinetic Sensor passt den MRT-Scan auf Basis der Bewegungsinformationen in Echtzeit an. So werden störende Bewegungsartefakte in der MR-Bildgebung signifikant reduziert und eine höhere diagnostische Bildqualität erzielt.

BioMatrix Tuners passen sich automatisch an herausfordernde Patientenanatomien an und ermöglichen so zuverlässige Untersuchungen mit den CoilShim- und SliceAdjust-Technologien, die jetzt auch für eine noch größere Bandbreite an klinischen Feldern verfügbar sind. Außerdem erweitert Siemens Healthineers mit der Einführung des Magnetom Sola die Funktionalitäten seiner BioMatrix Interfaces für eine präzise und einfache Vorbereitung der Patienten.

Magnetom Sola beinhaltet viele neue Produktivitätsapplikationen, die die Untersuchungszeiten reduzieren, den Patientendurchsatz erhöhen und so helfen, die Kosten pro Scan zu senken. Simultaneous Multi-Slice (SMS) ermöglicht die gleichzeitige Aufnahme mehrerer Schichten und wird nun auch für die weitverbreiteten TSE-Sequenzen verfügbar sein. Muskuloskeletale Untersuchungen, die einen großen Anteil der MRT-Untersuchungen ausmachen, lassen sich damit um bis zu 46 % verkürzen. Ergänzt durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur weiteren Automatisierung von Routineaufgaben kann eine zusätzliche Reduzierung der Gesamtscanzeiten erreicht werden. Außerdem ist die Whole-Body Dot Engine nun zum ersten Mal für ein 1,5T-System verfügbar, sodass schwierige Ganzkörper-Scans nun auch in kalkulierbaren Zeitabschnitten von weniger als 30 Minuten durchgeführt werden können.

Neue klinische Möglichkeiten

Dank BioMatrix und weiteren Anwendungen bietet Magnetom Sola laut eigener Aussage neue und umfassendere klinische Möglichkeiten in der 1,5-Tesla-Bildgebung: Die Herzfunktion beispielsweise lässt sich mit Hilfe von Compressed Sensing Cardiac Cine in einer Untersuchung bei freier Atmung messen, was die Patientenerfahrung während MR-Untersuchungen enorm verbessert und es Patienten, die ihren Atem nicht anhalten können, ermöglicht, gescannt zu werden. Das Gerät ist außerdem mit der firmeneigenen Magnet-Technologie ausgestattet, die laut eigener Aussage einen geringen Helium-Bedarf hat, sowie mit einem effizienten Energiemanagement und einer komplett neuen Benutzeroberfläche. Ein innovatives Design, leichte Spulen mit hoher Spulendichte und perfekt aufeinander abgestimmte Arbeitsabläufe erhöhen die Nutzer- und Patientenzufriedenheit.

Klinisch evaluiert wird Magnetom Sola derzeit am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. (me)

Die BioMatrix-Schnittstellen vereinfachen die Interaktion des Nutzers mit dem Scanner und dem Patienten, indem die Vorbereitung der Patienten beschleunigt wird.
Die BioMatrix-Schnittstellen vereinfachen die Interaktion des Nutzers mit dem Scanner und dem Patienten, indem die Vorbereitung der Patienten beschleunigt wird.
© Siemens Healthineers

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Siemens Healthcare Diagnostics GmbH