Retinale Gefäßanalyse

Augen auf für die Weltraummedizin

27. Januar 2021, 10:11 Uhr | Imedos
Wissenschaftler simulieren in Bettruhestudien einen Aufenthalt im Weltall, um die Auswirkung der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper zu erforschen.
© DLR

Imedos DVA 3.0 kommt in Bettruhestudie der NASA und des DLR zum Einsatz

Um zukünftige Weltraummissionen besser vorzubereiten und sicherer zu gestalten, untersuchen die NASA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer aktuellen Bettruhestudie die Auswirkung der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper. Dabei kommt auch der DVA 3.0 der Imedos Systems GmbH, Jena, zum Einsatz. Das Gerät für die dynamische Gefäßanalyse soll die Veränderungen im Auge und den kleinsten Gefäßen des Körpers, der Mikrozirkulation, analysieren.

Der DVA 3.0 wurde speziell für die Methode der dynamischen Gefäßanalyse entwickelt und ist lait Hersteller ein weltweit einmaliges Gerätesystem zur nichtinvasiven Untersuchung der Funktion und Regulation von Gefäßen. Über einen einfachen und schmerzfreien Blick ins Auge, können die Netzhautgefäße analysiert und Informationen über die Qualität der Durchblutung sowie mögliche funktionelle Störungen und Veränderungen gesammelt werden.

Betrruhe im Namen der Wissenschaft

Raumfahrtmissionen sind nicht nur zeit-, forschungs- und kostenintensiv, sondern bergen auch einige Risiken für Astronauten, die dabei regelmäßig Extremsituationen ausgesetzt sind, die Ihre Gesundheit beeinflussen. Neben der hohen psychischen Belastung, bringt der Wegfall der Schwerkraft auch eine Reihe von physiologischen Veränderungen mit sich. So kann es beispielsweise zu einem Abbau von Muskeln und Knochen, einer Verschiebung von Körperflüssigkeiten in Richtung Kopf (»Puffy-Head, Bird-legs«-Syndrom), Einschränkungen des Herz-Kreislauf-Systems aber auch zu Veränderungen im Auge und der Mikrozirkulation kommen.

Um solche Effekte sichtbar zu machen und möglichen Komplikationen vorzubeugen, wird in sogenannten Bettruhestudien ein Aufenthalt im Weltraum simuliert. Dafür verbringen Probanden mehrere Wochen liegend im Bett. Das Bett ist zusätzlich leicht nach hinten geneigt, sodass die Beine höher liegen als der Kopf der Testpersonen. In dieser Position essen und schlafen die Probanden, treiben Sport, lesen oder duschen.

Die US-amerikanischen und deutschen Wissenschaftler rechnen mit wichtigen Erkenntnissen für zukünftige Missionen, in denen Astronauten lange Zeit bewegungseingeschränkt in einer Raumsonde überstehen müssen. Das Erkennen und Verstehen dieser Veränderungen ermöglicht die gezielte Vorbereitung für prestigeträchtige Vorhaben wie zum Beispiel der Reise des Menschen zum Mars.

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(me)


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