Trotz Umsatzrückgang

B.Braun rechnet mit Wachstum in Corona-Krise

30. März 2020, 10:30 Uhr | B. Braun
Hauptsitz: Werk Pfieffewiesen in Melsungen
© B.Braun

Umsätze in den Bereichen Klinikprodukte und ambulante Patientenversorgung steigen

Trotz eines Umsatzrückgangs im Geschäft mit Chirurgieprodukten durch die Coronavirus-Krise rechnet der Medizintechnik-Hersteller B.Braun im laufenden Jahr mit Wachstum. »Wir sehen den Vorteil, dass wir breit aufgestellt sind«, sagte Finanzvorstand Annette Beller am Freitag im nordhessischen Melsungen. So führe das Aufschieben von planbaren Operationen durch die Krise zu Einbußen in der OP-Sparte Aesculap. Dafür steige aber der Umsatz in den Bereichen Klinikprodukte und ambulante Patientenversorgung. Eine konkrete Prognose für 2020 nannte Beller nicht.

Das Unternehmen blicke auf ein erfolgreiches Jahr zurück. »Das Umsatzwachstum hat sich nicht nur gut verteilt über alle Regionen, sondern auch über alle Sparten hinweg«, sagte B.Braun-Chefin Anna Maria Braun. Der Umsatz kletterte um 8,2 Prozent auf rund 7,5 Milliarden Euro. Zu schaffen machten dem Medizintechnikhersteller aber steigende regulatorische Anforderung wie neue Dokumentationspflichten. Sie drückten das Ergebnis von 328 auf 289 Millionen Euro.

Kontinuierliche Belieferung weitestgehend gesichert

Derzeit kann das Unternehmen die Versorgung seiner bestehenden Kunden weitestgehend sicherstellen, teilweise mit Reduktion der Variantenvielfalt. Einen Produktionsstopp gab es nur in Indien. Dieser sei aber mittlerweile aufgehoben. »Ich glaube nicht, dass wir in anderen Ländern komplette Produktionsstopps kriegen«, sagte Braun.

Die Kapazitäten in der eigenen Produktionsstätte in Sempach, Schweiz, für die Produkte der Hände- und Flächendesinfektion konnten dagegen um 20 Prozent gesteigert werden. Auch bei den aus Asien zugekauften OP- und Untersuchungshandschuhen wurden die Kapazitäten erhöht, nicht auszuschließen seien kurzfristige Lieferengpässe  beziehungsweise Lieferung vergleichbarer Produktvarianten. Produkte zur persönlichen Schutzausrüstung (Gesichtsmasken, Kopfhauben, OP-Mäntel) sind nicht lieferbar. (dpa/me)


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