Neuer Studiengang Medizintechnik

Brücke zwischen Menschen und Technik

31. Mai 2022, 11:22 Uhr | KIT
In Kooperation mit der Universität Heidelberg soll ein gemeinsamer Master in Medizintechnik folgen.
© KIT

Das KIT Karlsruhe will ab dem Wintersemester Medizintechnik-Ingenieure ausbilden.

Der Fachkräftemangel durch Demografie und technologische Entwicklung trifft auch die Medizintechnik - und das in Zeiten der MDR sehr hart. Das Karlsruher Institut für Technologie will mit einem neuen Studiengang für Nachschub an entsprechend ausgebildeten Fachleuten sorgen. Vorbehaltlich der Freigabe des Landes Baden-Württemberg soll der praxisorientierte Bachelorstudiengang Medizintechnik zum nächsten Wintersemester starten.

Automatisierung und Digitalisierung sind mittlerweile auch in der Medizin eingezogen, beispielsweise beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für bildgebende Verfahren, bei der Verwendung von Robotern in der Mikrochirurgie oder eines »digitalen Zwillings« in der personalisierten Medizintechnik. Durch den zunehmenden Einsatz dieser Technologien entsteht ein großer Bedarf an entsprechend ausgebildeten Spezialistinnen und Spezialisten. Der Studiengang Medizintechnik am KIT soll das nötige Fachwissen bieten, um diese Entwicklung mitzugestalten. Die am KIT ausgebildeten Medizintechnik-Ingenieurinnen und -Ingenieure erforschen die Grundlagen neuartiger Verfahren, entwickeln die entsprechenden Systeme und ihre Komponenten und forschen an der Erhöhung ihrer Effizienz. Sie entwickeln Regelungskonzepte, Bauteile oder Software. Daneben sind auch Prozess- und Qualitätsmanagement sowie Vertrieb und Beratung Teile des Berufsbilds. 

Gute Kombi: Digitalisierung, Elektrotechnik und Informationstechnik

»Durch die Schwerpunktsetzung bei der Digitalisierung, Elektrotechnik und Informationstechnik bereitet der forschungsorientierte und praxisbezogene Studiengang Medizintechnik am KIT optimal auf neue Technologietrends und Herausforderungen im Bereich der industriellen und klinischen Entwicklung von Medizinprodukten vor«, sagt Professor Werner Nahm vom Institut für Biomedizinische Technik des KIT. Verknüpft wird dieses Know-how mit einem breiten Applikationswissen aus dem Bereich Medizin und Medizintechnik sowie dem Erlangen von Kenntnissen über Regularien und Normen. »Mit dem Abschluss im Bachelorstudiengang Medizintechnik verfügen Studierende über die Kompetenz, medizinische Problemstellungen in ingenieurwissenschaftliche Aufgabestellungen zu übersetzen und verantwortungsvoll unter technischen, regulatorischen, ökonomischen und sozialen Randbedingungen Lösungen zu erarbeiten«, so Nahm. 

Praxisbezug und Auslandssemester

In dem sechs Semester umfassenden zulassungsbeschränkten Studiengang erwerben Studierende universelle technische Grundlagen, die in vielen Branchen attraktive Berufschancen eröffnen. Das Studium bietet unterstützende Tutorien und einen direkten Praxisbezug ab dem ersten Semester, Wahlmöglichkeiten zwischen Industrie-, Forschungs- und Klinikpraktika sowie Vor-Ort-Lehrveranstaltungen in Krankenhäusern und Universitätskliniken. Geplant ist außerdem im fünften Semester ein Mobilitätsfenster für internationalen Austausch an anderen Universitäten, etwa im Rahmen eines ERASMUS-Aufenthalts.

Masterstudiengang mit der Uni Heidelberg

Dem Bachelor soll ein Joint-Degree mit der Universität Heidelberg folgen, also ein gemeinsamer Abschluss, bei dem beide Hochschulen ein gemeinsames Zeugnis und eine gemeinsame Urkunde vergeben. Der Start ist zum Wintersemester 24/25 geplant. Die Masterstudierenden sind dabei eng in die klinische Praxis eingebunden und haben die Auswahl unter verschiedenen Schwerpunktmodulen. Weitere Informationen zum neuen Studiengang Medizintechnik des KIT.  (uh)


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