Digital Health

Das Vertrauen der Deutschen wächst

26. August 2021, 9:56 Uhr | BearingPoint
Smartphone mit Doktor und Stethoskop (Symbolbild)
© AdobeStock.com/AndSus

Großteil der Bevölkerung würde Gesundheitsdaten weitergeben

Fitness-Tracker, Video-Sprechstunden, elektronische Gesundheitsakte: Für eine Mehrheit der Menschen in Deutschland ist die Digitalisierung im Gesundheitswesen mittlerweile Alltag. Das ist das Ergebnis der dritten Befragung im Rahmen der Studienreihe Smarte Gesundheit von BearingPoint. Alle zwei Jahre untersucht die Management- und Technologieberatung die Veränderungen bei Akzeptanz und Nutzung digitaler Gesundheitsdienste in der deutschen Bevölkerung. 2021 fallen die Ergebnisse deutlich aus.

Praktische Erfahrung erhöht Vertrauen

Eine wichtige Hürde für die Digitalisierung der Gesundheitsbranche ist offenbar gefallen. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) hat keine Bedenken mehr, dass Gesundheitsdaten unzureichend vor Zugriffen Dritter geschützt sein könnten. Bei der ersten Erhebung vor vier Jahren machten sich darum noch fast zwei von drei Menschen Sorgen. Mehr als jede und jeder Vierte sieht überhaupt kein Risiko bei der Überwachung von Gesundheitsdaten (2017: 16 Prozent).

Entsprechend haben immer mehr Menschen auch praktische Erfahrungen mit Smarter Gesundheit: 37 Prozent nutzen Smartphones oder Tablets für die Überwachung und Optimierung ihrer Gesundheit, etwa über Ernährungs- und Fitnesstracker (2017: 18 Prozent). Der Einsatz von Fitnessarmbändern und Smart Accessoires hat sich seit 2017 von acht auf 30 Prozent nahezu vervierfacht. Weitere Innovationen in diesem Bereich wünschen sich viele Menschen bei der Herz-Kreislauf-Überwachung (43 Prozent), für eine bessere Früherkennung von Krankheiten (40 Prozent) und als Unterstützung für einen gesunden Lebensstil (38 Prozent).

3D-Druck, OP-Roboter und Smart Pills

Deutlich zeichnet sich eine nach Art und Umfang unterschiedliche Bereitschaft ab, smarte Gesundheitsdienste zu nutzen. Ein großer Teil der Gesellschaft kann sich 2021 gut vorstellen, wie Daten bei Prävention, Diagnose und Therapie unterstützen. Einer Übertragung aller relevanten Gesundheitsdaten an ihre Hausarztpraxis würden 71 Prozent der Befragten zustimmen, an ein Krankenhaus 61 Prozent und an ihre Krankenkasse 50 Prozent. Außerdem steigt die Bereitschaft, medizinische Gespräche über Videotelefonie zu führen. Mittlerweile elf Prozent nutzen ihr Smartphone oder Tablet auch für diese Zwecke.

Medizinische Betreuung komplett an Künstliche Intelligenz (KI) oder Robotik abzugeben, ist hingegen immer noch kein Thema für die Massen, wenngleich das Vertrauen in technische Innovationen auch hier deutlich steigt. 27 Prozent der Befragten würden einer Diagnose vertrauen, die allein durch eine KI getroffen wurde (2017: 12 Prozent). 32 Prozent hätten keine Bedenken, sich von einem Roboter operieren zu lassen (2017: 19 Prozent). Ein Organ aus dem 3D-Drucker würden sich 30 Prozent transplantieren lassen (2017: 27 Prozent) und 28 Prozent Smart Pills einnehmen, die mittels Sensorik die Einnahme registrieren und die Wirkung optimieren (2017: 23 Prozent).

Die ePA ist vielen unbekannt

Dieser wachsenden Gruppe technologischer Vorreiter steht aber auch 2021 eine technologieferne gesellschaftliche Gruppe gegenüber, die selbst von grundlegenden digitalen Standards wie der elektronischen Patientenakte (ePA) noch nie gehört hat. Das trifft auf immerhin 34 Prozent zu – wohingegen sechs Prozent die in diesem Jahr eingeführte ePA bereits nutzen und 41 Prozent das fest vorhaben.

Links

  • Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier

(me)


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