Digital Health

Die Video-Sprechstunde boomt

7. Juni 2022, 10:10 Uhr | Ute Häußler
© Pixabay

Fast ein Fünftel der Deutschen war schon per Video beim Arzt.

Ob Heuschnupfen, Impfberatung oder Kopfschmerzen: Die Deutschen gehen in die Video-Sprechstunde. Schon 18 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger haben mindestens einmal per Video-Sprechstunde mit Ärztinnen oder Ärzten bzw. Therapeutinnen oder Therapeuten kommuniziert. Das hat eine repräsentative Befragung des Digital-Verbandes Bitkom ergeben. Gegenüber 2019 haben sich die Behandlungen auf Distanz damit vervierfacht, die Video-Sprechstunde ist in vielen Fällen eine echte Alternative zum Praxisbesuch.

Positive Erfahrungen überwiegen

Die Nutzerinnen und Nutzer der Video-Sprechstunde haben dabei überwiegend positive Erfahrungen gemacht. 31 Prozent beurteilen sie als »gut«, 40 Prozent als »eher gut«. Die übrigen waren weniger zufrieden: 17 Prozent bewerten ihre Erfahrung mit der Video-Sprechstunde als »eher schlecht« und 10 Prozent als »schlecht«. Dennoch findet eine überwiegende Mehrheit der Patienten (79 Prozent), das Angebot an Video-Sprechstunden solle ausgebaut werden. Zwei Drittel aller Befragten würden den digitalen Artzbesuch weiterempfehlen und empfinden ihn als gleichwertig gegenüber einem Praxistermin.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sagt: »Die Zahl chronisch Kranker nimmt aufgrund des demografischen Wandels weiter zu – den Behandlungsbedarf zu decken wird künftig eine große Herausforderung sein. Insbesondere abseits der urbanen Ballungsräume können Video-Sprechstunden helfen, die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten«. Dazu müssten allerdings auch die Abrechnungsmodelle der Krankenkassen angepasst werden. Derzeit dürfen Ärzte maximal 30 Prozent ihrer Sprechstunden online abhalten bzw. abrechnen - mehr wird von den Kassen nicht honoriert.

 

 

 


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