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Diese Impfstrategie funktioniert

4. März 2021, 8:28 Uhr | Merck
Das Geschäft von Life Science ist trotz Einschränkungen durch die Schließung zahlreicher Labore im Jahr 2020 stark gewachsen
© Merck

Laborsparte profitiert unter anderem von der weltweiten Forschung an Corona-Impfstoffen

Die Merck KGaA, Damrmstadt, hat 2020 der Corona-Pandemie getrotzt und Umsatz und Ergebnis kräftig gesteigert. Dabei half dem Chemie- und Pharmakonzern vor allem die boomende Laborsparte. Der Unternehmensbereich Life Science wirkt an mehr als 35 Testlösungen, 50 Impfstoffen und 20 Programmen zu Covid-19-Therapeutika mit. Vor Kurzem hatte Merck bekannt gegeben, seine strategische Partnerschaft mit Biontech auszubauen und die Lieferung dringend benötigter Lipide, erheblich zu beschleunigen und die Liefermenge zum Jahresende 2021 zu steigern.

Zudem hat Merck im Berichtsjahr eine Reihe von Maßnahmen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten vorangetrieben, darunter auch eine neue Membranfabrik am Unternehmenssitz in Darmstadt und die Erweiterung des Standorts in Carlsbad, Kalifornien, USA, für die Herstellung von virus- und genbasierten Therapeutika. Im Dezember hat das Unternehmen den Ausbau seiner beiden US-amerikanischen Produktionsstandorte in Danvers, Massachusetts, und Jaffrey, New Hampshire, bekannt gegeben. Diese Standorte liefern wichtige Produkte und Dienstleistungen für Kunden aus der biopharmazeutischen Produktion, darunter auch solche, die lebensrettende Therapien und Covid-19-Impfstoffe entwickeln. 

Umsatz steigt um 8,6 % 

Der gesamte Umsatz stieg um 8,6 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro, wie Merck am Donnerstag in Darmstadt mitteilte. Damit übertraf der Dax-Konzern die eigene Prognose. »Das Jahr 2020 war geprägt von beispiellosen Turbulenzen. Wir haben aber auch unter Pandemiebedingungen unsere Strategie konsequent weiter umgesetzt und ein wirklich hervorragendes Geschäftsergebnis erzielt«, erklärte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) kletterte 2020 um 18,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Dabei profitierte der Konzern davon, dass er nach einem gewonnen Patentstreit mit dem US-Konzern Biogen eine Rückstellung von 365 Millionen Euro auflösen konnte. Unterm Strich stieg der Gewinn um gut die Hälfte auf fast 2 Milliarden Euro.

Organisches Umsatzwachstum für 2021 erwartet

Das Unternehmen rechnet derzeit nicht damit, dass weitere Ausbruchswellen einen dem 1. Halbjahr 2020 vergleichbaren negativen Effekt, insbesondere auf die Unternehmensbereiche Healthcare und Electronics, haben werden. Für Life Science erwartet Merck aufgrund der Covid-19-Pandemie deutlich positive Beiträge, insbesondere in der Geschäftseinheit Process Solutions.

Die zunehmende Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen und die damit einhergehende Immunisierung der Bevölkerung dürften zudem zu einer weiteren Stabilisierung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage beitragen. Dennoch unterliegt die vorliegende Prognose im Vergleich zu den vergangenen Jahren einer höheren Schätzungsunsicherheit.

Im neuen Geschäftsjahr erwartet Merck, dass sich die im zweiten Halbjahr 2020 begonnene Erholung der Geschäfte von der Pandemie fortsetzt. Das Management stellt für 2021 ein starkes organisches Umsatzwachstum aus eigener Kraft in Aussicht. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) soll 2021 aus eigener Kraft im hohen einstelligen bis niedrigen Zehnerprozentbereich wachsen. (dpa/me)


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