Laborausrüstung

Disposables für Corona-Antikörpertest

8. Mai 2020, 11:30 Uhr | KraussMaffei
Verbrauchsartikel für Antikörper-Tests: Pipettenspitzen und Cups in Racks werden im Reinraum auf vollelektrischen Netstal der Elion-Baureihe produziert.
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Bis zu 230 Millionen Einheiten auf einer Anlage

Unter Reinraumbedingungen hergestellte Einwegartikel aus Kunststoff sind ein zentrales Element in der medizinischen Diagnostik. Für den kürzlich von Roche vorgestellten SARS-CoV-2-Antikörpertest werden in den kommenden Monaten riesige Mengen von Kunststoff-Verbrauchsartikeln benötigt. 

230 Millionen Einheiten pro Jahr

Dabei handelt es sich um Racks, die mit jeweils 84 Pipettenspitzen und Reaktionsgefässen (Cups) bestückt werden. »Eine für diese Anwendung besonders leistungsstarke All-in-One-Systemlösung mit Netstal Elion Spritzgießmaschinen steht derzeit bei mehreren führenden Medizintechnik-Herstellern im Einsatz. Der jährliche Ausstoß einer solchen Hochleistungs-Anlage beträgt bis zu 230 Millionen Einheiten«, sagt Wolfgang Zangerle, Leiter Business Development Netstal bei der KraussMaffei HighPerformance AG, Näfels (Schweiz).

Spritzgießmaschine der Elion-Baureihe
Spritzgießmaschine der Elion-Baureihe
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Eine dieser im Reinraum betriebenen Anlagen besteht aus drei vollelektrischen Spritzgießmaschinen der Elion-Baureihe. Die Pipettenspitzen entstehen in 64 Kavitäten auf einer Netstal Elion 1200-530, die Cups werden mit einer Netstal Elion 1750-530 jeweils in einem 64-fach Vollheißkanal-Werkzeug produziert. Diese beiden Maschinen speisen die mittig angeordnete Handlingslösung mit 100% In-Line Kamera-Qualitätskontrolle, vollautomatischer Bestückung mit Cups und Pipetten sowie die transportgerechte Verpackung der fertigen Endprodukte. Die benötigten Racks werden daneben auf einer Maschine mit 2200kN Schliesskraft in einem Etagenwerkzeug hergestellt und vor der Bestückung dem System zugeführt.

Verdoppelter Output auf halbierter Reinraumfläche

Für diese Anwendung wurden die Hochleistungsmaschinen der Baureihe für den Betrieb im Reinraum (ISO 8 GMP C) ausgestattet und zertifiziert. »Im Herstellprozess medizinischer Verbrauchsartikel kommt es stets auf maximale Präzision, perfekte Materialhomogenität und beste Zuverlässigkeit an. Die besonders robuste Maschinen-Konstruktion stellt im jahrelangen Dauereinsatz den reibungslosen und werkzeugschonenden Betrieb im 24/7- Dauereinsatz sicher«, betont Zangerle. Zugleich gewährleiste die exakte Schuss-zu-Schuss-Konstanz die Fertigung innerhalb sehr enger Toleranzen bei minimalem Ausschuss. All dies während vieler Jahre und bei Zykluszeiten im Bereich von wenigen Sekunden. 

Die Anlage benötigt bei einer Verdopplung des Outputs lediglich 50% der Stellfläche im Vergleich zu früheren auch mit Netstal betriebenen Systemen. »Vor dem Hintergrund der Kosten pro Reinraum-Quadratmeter ein immenser Wettbewerbsvorteil, der in Corona-Zeiten umso stärker zum Tragen kommt«, so Zangerle. (me)


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