Medizingeräte

Dräger mit Umsatzeinbußen

17. Januar 2022, 8:18 Uhr | Dräger
Dräger-Produktionsstandort in Lübeck
© Dräger

Konzern verzeichnet keine erhöhte Nachfrage in vierter Corona-Welle

Nach einem Rekord im Jahr 2020 hat die langsam zurückgehende Nachfrage nach seinen Corona-Produkten Drägerwerk im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang eingebrockt. Nach vorläufigen Berechnungen erlöste der Medizintechnikhersteller 2021 gut 3,3 Milliarden Euro und damit rund 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr, wie Drägerwerk am Freitag in Lübeck mitteilte.

Erst im November hatte der Konzern zudem mit einer schwachen Prognose für 2022 geschockt, die nunmehr bestätigt wurde. Das Management hat unter anderem mit einer sinkenden Nachfrage nach Masken und steigenden Kosten für Rohstoffe und Logistik zu kämpfen. 2023 will der Konzern wieder wachsen und profitabler werden.

Anders als in den ersten Corona-Wellen registriert der Medizintechnikkonzern bislang keine steigende Nachfrage nach Beatmungsgeräten. In diesem Bereich gebe es derzeit keine neuen Herausforderungen, sagte Unternehmenssprecherin Melanie Kaman damals der Deutschen Presse-Agentur. Auch der aktuelle Auftragseingang habe sich ebenfalls normalisiert.

Vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2021

Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hat sich im Geschäftsjahr 2021 laut Medienmitteilung operativ gut entwickelt. Mit einem Volumen von rund 3,33 Mrd. Euro entwickelte sich der Umsatz deutlich besser als noch zu Jahresanfang erwartet worden war, auch wenn er, wie erwartet, rund 2,2 Prozent (währungsbereinigt rund 2 Prozent) unter dem Rekordniveau des Vorjahres blieb.

In der Medizintechnik war die gute Umsatzentwicklung erneut getragen von hohen Investitionen der Kunden in intensivmedizinisches Gerät, wie beispielsweise Beatmungsgeräte. Erst im Laufe des zweiten Halbjahres setzte eine Normalisierung der Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ein. Der Umsatz in der Medizintechnik belief sich auf rund 2,07 Mrd. Euro, was einem Umsatzrückgang von rund 10 Prozent im Vergleich zu dem Rekordvorjahr 2020 entspricht.

In der Sicherheitstechnik stützten die 2020 gewonnenen Großaufträge für leichten Atemschutz (FFP-Masken) die gute Umsatzentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr. Auch andere Bereiche der Sicherheitstechnik zeigten insbesondere in der zweiten Jahreshälfte Zeichen der Erholung, nachdem im Vorjahr pandemiebedingt Investitionen zurückgehalten wurden. In der Folge erwirtschaftete der Bereich Sicherheitstechnik einen Umsatz von rund 1,26 Mrd. Euro, was einem Umsatzzuwachs von rund 14 Prozent entspricht.

Die Bruttomarge im Konzern lag insbesondere durch einen veränderten Produktmix leicht unterhalb des Vorjahresniveaus (2020: 47,2 Prozent). Die Funktionskosten stiegen um knapp 7 Prozent (2020: 1.205,2 Mio. Euro). Die Konzern-EBIT-Marge lag 2021 voraussichtlich zwischen 8,0 und 8,2 Prozent (2020: 11,6 Prozent) und somit innerhalb der im Sommer angehobenen Prognose (EBIT-Marge zwischen 8,0 und 11,0 Prozent).

Ab 2023 wieder positives Wachstum

Wie bereits im November 2021 kommuniziert, rechnet Dräger für 2022 durch die abnehmenden Sondereinflüsse durch die Corona-Pandemie mit einem Umsatzvolumen zwischen 3,0 und 3,1 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge wird zwischen 1,0 und 4,0 Prozent erwartet. Ab 2023 wird Dräger zu positivem Wachstum zurückkehren und auch wieder eine höhere Profitabilität ausweisen.

Die angegebenen Zahlen basieren auf vorläufigen, nicht testierten Geschäftszahlen. Das Unternehmen will die vollständigen und testierten Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021 am Donnerstag, den 3. März 2022, veröffentlichen.

Mit Unterlagen von der dpa (me)


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