»Digitale Innovation macht gesund«

Healthcare-Start-ups legen Gründer-Manifest vor

23. Oktober 2019, 6:00 Uhr | Lindera
Vorstellung des Gründer-Manifest mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
© Lindera

Start-ups | In Berlin stellten 48 Start-ups konkrete Gestaltungsräume zur Beschleunigung der digitalen Transformation im Gesundheitssektor vor – mit Lösungen »made in Europe«. Anschließend diskutierten sie mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Die Potenziale für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche in Deutschland sind riesig. Unter dem Titel »Digitale Innovation macht gesund!« rufen  Gründerinnen und Gründer der deutschen Healthcare-Start-ups zur Stärkung des digitalen Wandels in der Gesundheitsbranche auf. Ihr Ziel: eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung für alle – nicht in einer fernen Zukunft, sondern heute. Mit digitalen Lösungen wollen sie die Qualität in der Gesundheitsversorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten verbessern und Fachkräfte entlasten. Das Manifest lädt Vertreterinnen und Vertreter aller Bereiche des Gesundheitswesens zur Kollaboration ein.

Digitalisierung braucht auch Mut

In der Praxis kommt der digitale Wandel im deutschen Gesundheitswesen trotz Fortschritten wie dem »Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation« (Digitale-Versorgung-Gesetz – DVG) weiter nur in kleinen Schritten voran.

Mit dem Manifest zeigen deutsche Gründerinnen und Gründer auf, dass sich insbesondere die angestaubten Strukturen des Gesundheitssystems ändern müssen – von Silodenken und Insellösungen hin zu gemeinschaftlichem Handeln. Von befristeten Pilotprojekten hin zu langfristiger Planbarkeit und rascher Umsetzung. Deshalb wollen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner auf Initiative des Healthcare-Start-ups Lindera der Branche Impulse für eine konstruktive, mutige Zusammenarbeit aller Beteiligten geben.

Digital, vernetzt, intelligent – und gemeinsam

Die Beharrungskräfte des deutschen Gesundheitssystems hätten dazu beigetragen, dass digitale Lösungen breiten Eingang in den ersten Gesundheitsmarkt finden. Dabei werden digitale Gesundheitsangebote aus Deutschland bereits von Millionen von Menschen in Deutschland und der ganzen Welt genutzt. Patientinnen und Patienten wie Beschäftigte im Gesundheitswesen brauchen und verlangen nach digitalen Lösungen.

Damit technologische Innovationen Einzug in die Regelversorgung von Patientinnen und Patienten erhalten, müsse sich jedoch das bestehende System für Innovationen öffnen. Besserung ist nur über eine breite Zusammenarbeit und Offenheit verschiedener Akteure in der Gesundheitsversorgung möglich, die sich der Zukunft nicht verschließen und Innovation angemessen vergütet sehen wollen.

Zur Förderung der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen und des e-Health Standorts Deutschland fordert die Initiative als konstruktiver Treiber eine Partnerschaft zwischen Verwaltung, Kassen, Politik und Lösungsanbietern. Mithilfe des Manifests sollen:

  1. Vorschläge für strukturelle Anpassungen für ein modernes Gesundheitssystem entwickelt werden.
  2. sich die Krankenkassen für Innovationen öffnen und als aktive und langfristige Partner einbezogen werden.
  3. politische wie verwaltungstechnische Entscheiderinnen und Entscheider davon überzeugt werden, dass ein Mentalitätswandel überfällig ist.
  4. die Praxis befristeter Pilotprojekte beendet, Zulassungsprozesse von e-Health-Anwendungen gestrafft sowie innovative Pflegeprodukte „made in Europe“ verstärkt gefördert und eingesetzt werden
  5. Politik, Kassen und Leistungserbringer einen transparenten Plan entwerfen, um die lösungsorientierte Digitalisierung im Gesundheitssektor gemeinsam voranzutreiben.
  6. Soliden Boden für die Lösung drängender Herausforderungen

 

»Paragraphen-Dschungel und bürokratische Gestrüpp ersticken digitale Innovationen allzu oft bereits im Keim. Dabei haben wir hier die Talente, die mit modernen und kreativen Ideen an die drängenden Herausforderungen herangehen«, sagt Lindera Gründerin und Geschäftsführerin Diana Heinrichs. Für sie gelte deshalb: Nicht weiter zögern, sondern jetzt endlich die Grundlagen schaffen, für die sichere, nachhaltige und langfristige Digitalisierung des Gesundheitswesens – »eine wirklich zeitgemäße Gesundheitsversorgung zum Wohl der Menschen in diesem Land.«

Die Unterzeichner des Manifests „Digitale Innovation macht gesund. Nicht 2021, sondern jetzt!“ sind: Daniel Nathrath (Ada Health GmbH),  Janis Reinelt (AICURA Medical GmbH), Dr. Carol Wildhagen (Ariana Digital Health Solutions GmbH), Jens Grudno (Assistr Digital Health Systems GmbH), Bazil Azmil (BreakthroughX Health GmbH), Jesaja Brinkmann (Cara Care - HiDoc Technologies GmbH), Hans Raffauf (Clue by BioWink GmbH), Markus Teuber (DiaMonTech GmbH), Dr. Paul Brandenburg (DIPAT Die Patientenverfügung GmbH), Marc Molitor (Doctena GmbH),  Julian Maar (DOCTORBOX GmbH), Dr. Petra Becker (Dr. Becker eHealth GmbH), Dr. Alexander Schachinger (EPatient Analytics GmbH), Gandolf Finke (Fosanis GmbH), Dr. David Ebert (GET.ON Institut GmbH), Vanessa von Frankenberg (Go Beyond Why), Benjamin Pochhammer (Goreha GmbH/Caspar-Health), Philip Pogoretschnik (Humanoo - eTherapists GmbH), Maximilian Grönemeyer (Kenkou GmbH), Saman Hashemian (Kianava), Stephanie Kaiser (Heartbeat Labs GmbH), Dr. Johannes Jacubeit (LifeTime GmbH), Diana Heinrichs (Lindera GmbH), Julian Specht (Living Brain GmbH), Inga Bergen, (Magnosco GmbH), Dr. Philipp Nägelein (MEDIKURA Digital Health GmbH), Guido Axmann (Medicinisto AG), Emil Kendziorra (Medlanes GmbH),  Friedrich Lämmel (mHealth Pioneers GmbH), Laura Henrich (midge medical GmbH), Gabriel Enczmann (mySugr GmbH), Dennis Breuer (nevisq GmbH), Dr. Florian Koerber (Newsenselab GmbH), Markus C. Müller (Nui Care GmbH), Daniel Philipp (permendo GmbH), Lars Kilchert (pflege.de), Dr. Benedikt Zacher (pflege.de; sunacare.de; vindex.health), Philipp Zajac (ReHub GmbH), Shari Langemak (relearnlabs GmbH), Katrin Pucknat (ResMed Germany), Ilja Michaelis (Routine Health GmbH), Farina Schurzfeld (selfapy GmbH), Manuel Ronnefeldt (7Mind GmbH), Daniel Schlör (SunaCare GmbH), Gloria Seibert (Temedica GmbH), Katrin Reuter (Trackle GmbH), Daniel Kollmann (Vivelia GmbH) und  Christian Rebernik (Vivy GmbH).

(me)

Schlagworte: Start-ups, Healthcare, Digitalisierung

 


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