Bewirtschaftung von Kliniken

Healthineers übernimmt fränkische Medizintechnik

14. September 2022, 9:49 Uhr | Ute Häußler
Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Vorsitzender des ANregiomed-Verwaltungsrats, ANregiomed-Vorstand Dr. Gerhard M. Sontheimer, Dr. Bernd Ohnesorge, President Europe, Middle East and Africa bei Siemens Healthineers und Bernhard Schenk, Geschäftsführer der Dräger TGM GmbH (v. l. n. r.) informierten bei einer Pressekonferenz über die neue Technologiepartnerschaft.
© ANregiomed

Der Klinikverbund ANregiomed übergibt die Bewirtschaftung seiner Medizintechnik an Siemens Healthineers als Generalunternehmer.

Kliniken müssen sparen, es fehlt an Fachkräften und Knowhow. Neue Geschäftsmodelle und das Outsourcing von Serviceleistungen sollen die Wirtschaftlichkeit und Effizienz in den Krankenhäusern erhöhen. Um sich auf die Patientenbetreuung zu fokussieren, hat der fränkische Klinikverbund ANregiomed (Ansbach, Dinkelsbühl, Rothenburg) Siemens Healthineers und Dräger beauftragt, die Bereitstellung und Bewirtschaftung der Medizintechnik in seinen drei Krankenhäusern zu übernehmen.

Die zunächst auf 10 Jahre geschlossene Partnerschaft umfasst die Bereitstellung von diagnostischen Bildgebungssystemen, die dazu notwendige Aus- und Weiterbildung des klinischen Personals und die Beratung zur Personalgewinnung- und bindung. Dräger kümmert sich um den Bereich Biomedizintechnik und liefert rund 6.500 Geräte für Anästhesie, Beatmung und Monitoring. Das gesamte Auftragsvolumen bewegt sich im mittleren zweistelligen Millionenbereich, eine Verlängerung um weitere fünf Jahre ist optional.

Ruhe und Einsparung zum Festpreis

Trotzdem ist die Kooperation für den Klinikverbund mit hohen Einsparungen verbunden. Mit der Technologiepartnerschaft wird die Technik-Verantwortung zu einem fest planbaren jährlichen Festpreis komplett an Siemens Healthineers als Generalunternehmer übergeben. Das Unternehmen mit Stammsitz in Erlangen praktiziert dieses Konzept bereits international mit großen vernetzten Gesundheitsdienstleistern und Krankenhäusern der Vollversorgung. Die Zusammenarbeit mit ANregiomed ist die erste regionale und bayerische Initiative, die räumliche Nähe soll für die medizintechnische Entwicklung im Sinne der Patienten genutzt werden.

Siemens Healthiners wird dazu allen drei Standorte mit notwendigen medizintechnischen Geräten und Systemen für die bildgebende Diagnostik und die bildgestützte Intervention ausstatten, diese warten und über die Laufzeit auf dem neusten Stand der Technik halten. Dräger als weiterer Technologiepartner wird zusätzlich medizintechnische Geräte, insbesondere in den Bereichen Anästhesie, Beatmung und Monitoring, bereitstellen, warten und instandhalten. Ziel sind u.a. einheitliche Standards bei Betrieb, Wartung und dem Umgang mit möglichen Fehlermeldungen medizintechnischer Geräte.

Kostenreduktion und Modernisierung

Der ANregiomed-Klinikverbund erwartet sich durch die Partnerschaft einen enormen Technologieschub bei insgesamt deutlicher Kostenreduktion. Weil der Austausch vieler Systeme bereits in den ersten 18 Monaten erfolgt, werden Investitionsrückstände schnell kompensiert. Qualität und Prozessabläufe in der medizinischen Versorgung werden unter anderem dadurch verbessert, dass dank kürzerer Untersuchungsdauer und modernerer Geräte die Strahlenbelastung für den Patienten auf das geringstmögliche Maß reduziert wird. Durch die Standardisierung der Medizintechnik im gesamten Klinikverbund wird darüber hinaus ein standortübergreifender Einsatz von Personal ohne aufwändige technische Einweisung möglich. Die Klinikverbund reagiert mit der Partnerschaft auch auf den Fachkräftemagel im medizinischen Bereich. (uh)

 

 

 

 


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