Produktion am Standort Wiesloch-Walldorf bereit aufgenommen
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat eine eigene Geschäftseinheit zur industriellen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb gedruckter und organischer Elektronik gegründet und zudem die Produktion am Standort Wiesloch-Walldorf aufgenommen. Dazu hat das Unternehmen rund 5 Mio. Euro in den Aufbau einer kompletten Produktionsstraße für gedruckte Sensoren investiert.
Zunächst sollen am InnovationLab in Heidelberg entwickelte Sensoren für den Einsatz in der Zahnmedizintechnik gedruckt werden. Als erste Entwicklung kann ein gedruckter Sensor die Kaudruckverteilung der Okklusion, dem Zusammenschluss von Ober- und Unterkiefer, erstmals digital erfassen. Diese kann dann dreidimensional auf einem Tablet sichtbar gemacht und archiviert werden, um vorhandene Fehlkontakte zu erkennen und im Anschluss zu korrigieren. Auf dem High-Tech-Campus von Heidelberg sollen künftig auch Sensoren für digitale Anwendungen insbesondere aus den Bereichen Gesundheitswesen und Logistik sowie Einzelhandel, oder der Automobilindustrie produziert werden.
Gedruckte und organische Elektronik ist eine vergleichsweise junge Technologie zur Produktion von Sensoren auf der Grundlage von leitfähigen Tinten und funktionalen Materialien. Integriert in »wireless sensor nodes« (Sensoren und deren Kommunikationsknotenpunkte) sind sie ein wichtiger Grundstein für die Anwendungsbereiche Industrie 4.0 und des Internet of Things. Letztendlich wird die neue Drucktechnik bereits bestehende digitale Geschäftsmodelle erweitern und vor allem die Entwicklung smarter Produkte anstoßen.
Verbraucher profitieren von der gedruckten und organischen Elektronik, die oft auch als »green electronics« bezeichnet wird. Ihre energieeffiziente Produktionsweise, der ressourcenschonende Materialeinsatz und die industrielle Serienfertigung stehen zudem für gleichbleibende Qualität in hohen Stückzahlen zu relativ geringen Kosten. (me)