Gedruckte Elektronik

Heidelberger Druckmaschinen gründet neuen Geschäftsbreich

27. Juli 2020, 9:11 Uhr | Heidelberger Druckmaschinen
Beispiel: Gedruckte Sensoren auf der Haut (Aufnahme Lopec 2018)
© Weka/M. Ehrhardt

Produktion am Standort Wiesloch-Walldorf bereit aufgenommen

Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat eine eigene Geschäftseinheit zur industriellen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb gedruckter und organischer Elektronik gegründet und zudem die Produktion am Standort Wiesloch-Walldorf aufgenommen. Dazu hat das Unternehmen rund 5 Mio. Euro in den Aufbau einer kompletten Produktionsstraße für gedruckte Sensoren investiert.

Bildergalerie Lopec 2018

Bereits zum 10. Mal fand vom 13. bis 15. März 2018 die Lopec, Internationale Fachmesse und Kongress für gedruckte Elektronik, auf dem Gelände der Messe München statt. Neben neuen Druckmaterialien und -anlagen zeigten Aussteller aus aller Welt zahlrei
© Messe München
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Die Biegsamkeit der gedruckten Elektronik ist ein entscheidendes Kriterium für den Tragekomfort, aber auch für die Funktionsfähigkeit von körpernahen Sensoren. Die geringen Herstellungskosten spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, denn der Trend
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Zunächst sollen am InnovationLab in Heidelberg entwickelte Sensoren für den Einsatz in der Zahnmedizintechnik gedruckt werden. Als erste Entwicklung kann ein gedruckter Sensor die Kaudruckverteilung der Okklusion, dem Zusammenschluss von Ober- und Unterkiefer, erstmals digital erfassen. Diese kann dann dreidimensional auf einem Tablet sichtbar gemacht und archiviert werden, um vorhandene Fehlkontakte zu erkennen und im Anschluss zu korrigieren. Auf dem High-Tech-Campus von Heidelberg sollen künftig  auch Sensoren für digitale Anwendungen insbesondere aus den Bereichen Gesundheitswesen und Logistik sowie Einzelhandel, oder der Automobilindustrie produziert werden.

Chancen für vielfältige neue digitale Geschäftsmodelle 

Gedruckte und organische Elektronik ist eine vergleichsweise junge Technologie zur Produktion von Sensoren auf der Grundlage von leitfähigen Tinten und funktionalen Materialien. Integriert in »wireless sensor nodes« (Sensoren und deren Kommunikationsknotenpunkte) sind sie ein wichtiger Grundstein für die Anwendungsbereiche Industrie 4.0 und des Internet of Things. Letztendlich wird die neue Drucktechnik bereits bestehende digitale Geschäftsmodelle erweitern und vor allem die Entwicklung smarter Produkte anstoßen. 

Verbraucher profitieren von der gedruckten und organischen Elektronik, die oft auch als »green electronics« bezeichnet wird. Ihre energieeffiziente Produktionsweise, der ressourcenschonende Materialeinsatz und die industrielle Serienfertigung stehen zudem für gleichbleibende Qualität in hohen Stückzahlen zu relativ geringen Kosten. (me)


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