Halbleiter

Infineon erhält Großauftrag

30. März 2020, 9:00 Uhr | Infineon
Der Chiphersteller Infineon hat einen Großauftrag zur Lieferung von Teilen für Beatmungsgeräte erhalten.
© dpa-Bildfunk

Halbleiterhersteller liefert Millionen Chips für Beatmungsgeräte

Der Chiphersteller Infineon hat einen Großauftrag zur Lieferung von Bauteilen für Beatmungsgeräte erhalten. Dabei geht es um 38 Millionen Leistungshalbleiter zur Steuerung von Elektromotoren, die in den nächsten drei bis sechs Monaten geliefert werden sollen, wie eine Sprecherin am Freitag sagte. Finanziell gehe es für das Unternehmen aus Neubiberg bei München um ein Volumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Zum Auftraggeber hieß es von Infineon nur, dass es sich um einen weltweit führenden Produzenten von Beatmungsgeräten handle. Dessen normales Bestellvolumen habe sich mit der Order verachzigfacht. Wie viele Geräte sich mit den Chips bauen lassen, sagte die Sprecherin nicht. Es werden aber mehrere pro Gerät verwendet.

Der aktuelle Auftrag dürfte nicht der einzige bleiben: »Wir erleben derzeit eine Hinwendung hin zu medizintechnischen Geräten«, sagte Vorstandsmitglied Helmut Gassel. Zahlreiche Hersteller würden ihren Produktfokus erweitern oder verändern und fragen. Die erste Anlaufstelle: Halbleiterhersteller wie Infineon.

Unternehmen zieht Prognose für 2020 zurück

Trotz des Großaudtrags ist Infineon vorsichtig bei seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Coronavirus-Pandemie, die sich derzeit weltweit immer weiter verschärft, verursacht massive Verwerfungen bei globalen Lieferketten, Endmärkten und der Konjunkturentwicklung insgesamt. Die Entwicklungen im Zuge der Pandemie sind sehr dynamisch und schränken die Vorhersagbarkeit stark ein. Deshalb zieht die Infineon seine bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurück.

Ursprünglich hatte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr angenommen (plus oder minus 2 Prozentpunkte). Die Auswirkungen der Pandemie können jedoch zu einer Abweichung von den bisherigen Erwartungen führen und zu einem spürbaren Umsatzrückgang im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr.

Der zu erwartende verminderte Umsatz wird auch die Profitabilität von Infineon im Geschäftsjahr 2020 belasten, da Leerstandskosten im Vergleich zu den bisherigen Annahmen höher liegen werden. Gleichzeitig werden die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung fortgeführt, Schritte zur Sicherung der Profitabilität und zur Stärkung des Cash-Flows erhalten hohe Priorität. Langfristige, strukturelle Wachstumstreiber. (dpa/me)


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