Für schwierige Injektionen

Intelligente Spritze findet ihren Weg von selbst

1. März 2019, 10:00 Uhr | Brigham and Women's Hospital
Spritze (Symbolbild)
© Pixabay

Forscher am Brigham and Women's Hospital haben eine Spritze entwickelt, die durch Druckmessung Widerstände erkennt und selbst den richtigen Ort für die Injektion findet. Der sogenannte »intelligent-injector for tissue-targeting« soll bestimmte Stellen im Gewebe gezielt anpeilen können.

Die intelligente Spritze ist nach Anssicht der Forscher eher für den chirurgischen Bereich interessant. Bei gewöhnlichen Impfungen sei der heutige Stand völlig ausreichend. »Grundsätzlich ist bei Spritzen immer Sorgfalt am wichtigsten. Man muss genau wissen, was man tut, was man verabreicht und wie der Patient darauf reagieren wird«, sagt Kinderarzt Reinhard Mitter.  Etwa 50 Prozent der allergischen Notfälle würden durch Schlamperei von Ärzten ausgelöst. »Hier ist gutes Fehlermanagement gefragt«.

Während das Verabreichen von Spritzen bei Impfungen eher wenig kompliziert ist, gibt es auch sehr schwierige Impfvorgänge, wie beispielsweise im suprachoroidalen Raum, der auf der Rückseite der Augen liegt. Bei einer solchen Injektion muss die Nadel gestoppt werden, sobald sie die etwa einen Millimeter dicke Sclera durchdrungen hat. Andere komplexe Anwendungsbereiche von Spritzen sind im Rückgrat oder in der Bauchfellhöhle. Laut Forscher Jeff Karp braucht es eine hochqualifizierte Fachkraft für solche Eingriffe.

Stammzellen injizieren

Der Injektor wurde bislang bei drei verschiedenen Tiermodellen getestet. Das Feedback des Injektors ist dabei augenblicklich und macht es möglich, Fehler zu minimieren. Ein wichtiger Einsatzbereich für den Injektor sind Stammzellen. Da im Experiment die Stammzellen den Vorgang überlebten, gehen die Forscher davon aus, dass dieser Vorgang im Zuge einer regenerativen Therapie verwendet werden kann. Die Sicherheit und Nützlichkeit des Injektors soll in Zukunft auch bei menschlichen Modellen getestet werden. (me)


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