Bildgebende Diagnostik

Künstliche Intelligenz im Kampf gegen COVID-19

7. Juli 2020, 10:00 Uhr | Fujifilm
Die Lungenkrankheit, die das Coronavirus auslösen kann, hat den Namen Covid-19 (Corona Virus Disease 2019) bekommen.
© Pixabay

Während der akuten Corona-Notlage entschied sich das ASST Krankenhaus in Vimercate (Italien) für REiLI von Fujifilm

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein hilfreiches Instrument zur Unterstützung des medizinischen Personals. In der COVID-19 Ausnahmesituation hat sich das ASST Krankenhaus in Vimercate (Italien) für REiLI entschieden und diese künstliche Intelligenz von Fujifilm Medical Systems implementiert.

Die Notsituation rund um das neuartige Coronavirus unterbrach die normalen Arbeitsabläufe in vielen italienischen Krankenhäusern, was die Arbeitsbelastung erheblich erhöhte. Als Partner von ASST Vimercate wollte die Fujifilm Europe GmbH, Düsseldorf, sicherstellen, dass seine Ausstattung für das Krankenhaus verfügbar ist, um die Auswirkungen der schnellen Ausbreitung von COVID-19 abzumildern und frühzeitig auf die weitere Ausbreitung der Pandemie zu reagieren.

KI unterstützt Radiologen während Pandemie

»Die Unterstützung durch REiLI hat es unseren Radiologen ermöglicht, Untersuchungen schneller und effizienter zu reporten«, sagt Marcello Intotero, Leiter der Abteilung Radiology Structure and Diagnostics Services am ASST Vimercate. Zahlenmäßig hat sich ihre Arbeitsbelastung nicht besonders erhöht, da weniger dringliche Untersuchungen limitiert wurden, um einen übermäßigen Patientenfluss zu vermeiden. Diese neue Fujifilm-Technologie habe den Arbeitsablauf hervorragend unterstützt. Alle Aufnahmen, die von der KI als COVID-19-verdächtig identifiziert wurden, wurden von Radiologen schneller und mit höherer Priorität bearbeitet als andere Aufnahmen.

Die Verarbeitung von CT-Scans und Thorax-Röntgenaufnahmen durch REiLI stellt eine wichtige Unterstützung für den Radiologen dar und bietet ihm laut eigener Aussage eine extrem schnelle, quantitative und objektive Beurteilung der verschiedenen Zonen der Lunge. Insbesondere das Thoraxröntgen ist ein gutes Beispiel für die Anwendung der neuen KI-Technologie, da es sich um eine schnelle und einfache Untersuchung handelt, die eine Vielzahl nützlicher Informationen zur Bewertung der, durch das Virus verursachten, Lungenparenchym Konsolidierung liefert.

REiLI identifiziert verschiedene Befunde interstitieller Lungenentzündung, die auf CT-Bildern erscheinen, und berechnet deren Verteilung und Volumen.
REiLI identifiziert verschiedene Befunde interstitieller Lungenentzündung, die auf CT-Bildern erscheinen, und berechnet deren Verteilung und Volumen.
© Fujifilm

Die so gewonnenen Daten ersetzen nicht die molekularen Diagnosen, die mit dem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden, und vor allem auch nicht die wertvollen Analysen und Diagnosen des Radiologen. Die Daten bieten Unterstützung für das Reporting der täglichen Untersuchungen und für die Überwachung des Krankheitsverlaufs, sie bieten außerdem eine zweite Meinung.

Das Modul Lunit Insight CXR zur Analyse und Detektion der wichtigsten Lungenerkrankungen (Knötchen, Atelektase, Fibrose, Verkalkungen, Kardiomegalie usw.) ist in die REiLI-Plattform integriert. Aus gegebenem Anlass wurde das Modul aktualisiert, um bei der Identifizierung der durch das Virus verursachten Lungenparenchym Konsolidierung zu unterstützen.

Täglich mehr als 80 Röntgenaufnahmen

REiLI wurde in nur zwei Wochen im ASST Krankenhaus in Vimercate installiert, zudem ein paralleles PACS, um den täglichen Arbeitsablauf nicht zu unterbrechen. Am 30. März 2020 war REiLI bereits in Betrieb genommen und hat in den ersten fünf Tagen mehr als 600 Bilder verarbeitet. Während der Corona-Notsituation wurden mehr als 900 Fälle von COVID-19 identifiziert, mit durchschnittlich 80 Röntgen-Thorax Untersuchungen pro Tag.

»Während des Notstands wurden im ASST täglich mehr als 80 Röntgenaufnahmen von stationären Patienten und Notfall-Patienten analysiert«, erklärt Giovanni Delgrossi, Leiter der IT-Abteilung des ASST Vimercate. Wenn für die Untersuchungen keine Priorität festgelegt wird, könne es Stunden dauern, bis ein bestimmtes Röntgenbild identifiziert ist, das unter Umständen ein sofortiges Handeln der Ärzte erfordert hätte. »In einem Notfall wie dem gegenwärtigen müssen wir noch schneller reagieren und handeln.«

»Alternative Intelligenz ist ein neues Betriebskonzept, das auf die gemeinschaftliche Intelligenz von Mensch und Maschine ausgerichtet ist«, erklärt Nicola Bilibio, Klinischer Spezialist für Medizinische Informatik (CSE) bei Fujifilm. Es sei ein fundamentales Instrument zur Optimierung des Workflows und zum Screening von Patienten mit COVID-19. (me)


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