Master in Biomechanical Engineering

Maschinenbau trifft Medizin

31. Mai 2022, 12:45 Uhr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Studierende des Masters Biomechanical Engineering in einem Labor.
© Jana Dünnhaupt

Der Masterstudiengang Biomechanical Engineering startet ab Oktober in Magdeburg.

Wie kann es gelingen, die Lebensdauer von Implantaten wie Hüft- oder Kniegelenken im Körper der Menschen zu verlängern? Welches Material passt zu welchen Bedürfnissen? Wie müssen Prothesen individuell angepasst werden, damit sie optimal bei den jeweiligen Patientinnen oder Patienten funktionieren?

Fragen, auf die die Materialwissenschaft, die Konstruktion, die Medizin und die Biologie in einem Masterstudiengang der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an der Fakultät Maschinenbau gemeinsam Antworten finden wollen: Ab dem kommenden Wintersemester können sich Studierende erstmals für den interdisziplinären Masterstudiengang Biomechanical Engineering einschreiben.

Maschinenbau, Medizin und Biologie

Im Mittelpunkt des englischsprachigen, viersemestrigen Studienprogramms steht die Kombination von Erkenntnissen aus den Bereichen Maschinenbau, Medizin, Biologie und Bewegungswissenschaft. Ziel dieser engen Verzahnung unterschiedlicher Disziplinen und Fächer ist es, Materialien und Funktionsweisen moderner Medizintechnik, beispielsweise bei Prothesen oder Implantaten, wesentlich zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Dafür beinhaltet der Studiengang Module aus der Ingenieurtechnik, der Naturwissenschaft und Medizin, der Medizin- und Orthopädietechnik, der Biochemie oder Bewegungswissenschaft. Darüber hinaus belegen Studierende Lehrveranstaltungen zum Thema Medizinproduktrecht. Die Studentinnen und Studenten lernen, ingenieurwissenschaftliche Grundlagen auf biologische Systeme anzuwenden und mechanisch dominierte Medizinprodukte zu entwickeln.

»Nur durch die interdisziplinäre Ausrichtung ist es möglich, die komplexen Anforderungen an Prothesen und Implantate, an deren Entwicklung, Erprobung und Herstellung zu erfüllen«, so der Studiengangsverantwortliche Prof. Dr.-Ing. Thorsten Halle. »Deswegen vermitteln wir im Rahmen des Masters sowohl spezifische als auch Schnittstellen-Kompetenzen in den Bereichen Konstruktion und Materialwissenschaft sowie Medizin und Produktrecht.«

Praxistauglich mit Spezialisierungen

Im Mittelpunkt der Studieninhalte stehe die medizintechnische Anwendung, das werde auch durch die Spezialisierungsrichtungen deutlich, so Halle weiter. Zur Auswahl stehen die Profilierungen Exoprothetik und Endoprothetik. »Studierende, die sich zum Beispiel für das Profil Endoprothetik entscheiden, werden vor allem Pflichtmodule im Bereich der biologischen und chemischen Wechselwirkung von Implantaten im menschlichen Körper besuchen. Die Exoprothetik beschäftigt sich mit Anwendungen am menschlichen Körper, wozu beispielsweise Exoskelette oder Orthesen zählen.“ Die Schwerpunkte, die für diese Profilierung angeboten werden, lägen deswegen im Bereich der Mechanik, Mechatronik sowie Produktentwicklung und -gestaltung.

»Die Möglichkeiten des modernen Maschinenbaus sind enorm und vielfältig«, so der Ingenieur Thorsten Halle. »Es ist eine Herausforderung, Mensch und Technik zusammenzubringen und in diesem Masterangebot wollen wir gemeinsam mit unseren Studierenden die Zukunft gestalten.«

Der Masterstudiengang ist offen für alle Bewerberinnen und Bewerber mit einem Bachelorabschluss in Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Medizintechnik, Verfahrenstechnik oder anderen fachverwandten Studiengängen. Studieninteressierte können sich für das Wintersemester 2022 bis zum 15. September 2022 online bewerben. (uh)

Informationen zum Masterstudiengang Biomechanical Engineering der Otto-von-Guericke-UNiversität Magdeburg.


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