Digitalisierung der Pflege

Millionenförderung für Unimedizin Halle

16. August 2021, 7:54 Uhr | UK Halle
Medizinischer Roboter legt Verband an
© AdobeStock.com/M.Dörr & M.Frommherz

Innovationslabor soll 2022 fertig sein

Schwerpunktthema Digitale Helfer für die Pflege

Das Bündnis »Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG)« unter Leitung der Universitätsmedizin Halle (Saale) erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 1,2 Millionen Euro zusätzliche Mittel für den Aufbau eines »TDG-Innovationslabors für digitalisierte Pflegeversorgung«. Damit sollen die Erforschung und Entwicklung digital-assistierter Produkte, Therapie- und Behandlungsformen und neue Dienstleistungen zur Unterstützung von Pflegenden weiter vorangetrieben werden.

Des Weiteren soll eine Infrastruktur für die mehr als 80 Kooperationspartner des TDG-Bündnisses entstehen. Verortet wird das Innovationslabor im Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle (DELH) der Universitätsmedizin Halle, in welchem auch das TDG-Bündnismanagement angesiedelt ist. Für das Innovationslabor werden unter anderem Roboter, Exoskelette zur Unterstützung von Pflegefachpersonal, Transportdrohnen, ein Virtual-Reality-Studio, 3D-Drucker und verschiedene tragbare körpernahe Technologien und Sensoren angeschafft. Das Innovationslabor soll 2022 fertiggestellt werden.

3D-Druck, Wearables und Robotik im Fokus

Versorgungsforschung und die Verankerung von Digitalisierung in Lehre und Forschung sind wissenschaftliche Schwerpunkte der Universitätsmedizin Halle. Im Zuge dessen wurde damit begonnen eine Innovationsinfrastruktur bestehend aus einem Zukunftslabor für Pflege, einer häuslichen Simulationsumgebung, Kreativräumen sowie 3DDruck- und Scanmöglichkeiten aufzubauen, die im DELH verortet sind. Diese Infrastruktur wird mit dem neuen Innovationslabor gezielt um robotische und assistive Systeme, Virtual- und Augmented-Technologien, körpernahe Sensorik und neue Möglichkeiten zum Rapid Prototyping erweitert.

»Die anzuschaffenden Technologien bieten großes Potenzial für transferstarke und nachhaltige Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Innovationsfeld der TDG«, sagt Prof. Dr. Patrick Jahn, Professor für Versorgungsforschung an der Universitätsmedizin Halle und Projektleiter der TDG. Da die Wirtschaftspartner des TDG-Bündnisses bis auf eine Ausnahme ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen sind, würden sie durch das Innovationslabor Zugang zu zukunftsweisenden Technologien erhalten, deren Anschaffung ein größeres finanzielles Risiko für die Unternehmen darstellen würde. »Als Experimentier- und Erprobungsraum steigert das Labor die Innovationskraft aller Partner und unterstützt den gesamten Innovationsprozess, begonnen bei der bedarfsorientierten Ideenfindung bis hin zur Umsetzung resultierender Projekte«, so Jahn.

Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung

»Diese Förderung ist ein toller Erfolg und zeigt einmal mehr die bedeutende Rolle der Universitätsmedizin Halle im Bereich der Versorgungsforschung und der digitalisierten Gesundheitsversorgung«, ergänzt Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle. Über viele Jahre sei dieser Schwerpunkt an der Universitätsmedizin Halle etabliert worden und werde durch die engagierten Forschenden maßgeblich vorangetrieben. 

Die Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung wurde im Rahmen der Pilotrunde des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Programms „WIR! - Wandel durch Innovationen in der Region“ (kurz: WIR!) für die Umsetzung ausgewählt. Bis Ende 2025 adressierte das TDG-Bündnis unter Leitung der Universitätsmedizin Halle (Saale) das Innovationsfeld der digitalisierten Gesundheits-versorgung und entwickelt hierzu mit mehr als 80 Bündnispartnern ein Innovationsökosystem zur Bewältigung des Strukturwandels mit wissenschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Innovationen.


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