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Neues Eckpunktepapier zur Tarifbindung

12. August 2021, 8:10 Uhr | Zeiss
Zeiss-Konzernzentrale in Oberkochen
© Carl Zeiss

Zukünftig sollen alle Zeiss-Mitarbeiter von Tarifbindung profitieren

Der Optikkonzern Zeiss will alle Beschäftigten an seinen deutschen Standorten, für die bislang keine Tarifbindung gilt, künftig nach Tarif bezahlen. Davon sollen mehrere Hundert Beschäftigte in ganz Deutschland profitieren, wie ein Sprecher der IG Metall Baden-Württemberg am Mittwoch mitteilte. 

Wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung 

Ein gemeinsam von Zeiss und IG Metall unterzeichnetes Eckpunktepapier sieht demnach vor, alle Beschäftigten in Deutschland über die jeweiligen regionalen Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie einzubinden. Zudem soll es künftig Sonderregelungen geben, um die Arbeitszeit und Vergütung für Beschäftigte flexibler zu gestalten. Details und die genaue Ausgestaltung sollen in den kommenden Monaten erarbeitet werden, hieß es vom Unternehmen.

»Der Flächentarifvertrag mit seinen attraktiven und standardisierten Beschäftigungsbedingungen hat sich für Zeiss als Ordnungsrahmen bewährt«, sagte Franz Donner, Leiter Corporate Human Resources.  Als umfassendes Tarifwerk biete er Kontinuität und Arbeitsplatzsicherheit und steigere die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. Das Eckpunktepapier enthalte neben der Tarifbindung einige weitere Weichenstellungen in Bezug auf Flexibilisierung und Anpassungsmöglichkeiten, die für das zukünftige Wachstum der Zeiss-Gruppe sehr hilfreich sein würden, teilte Personalchef Franz Donner mit.

Harmonisierung für wirtschaftliches Wachstum

Der für die Verhandlungen zuständige Gewerkschafter Kai Burmeister von der IG Metall sagte, in Zeiten zurückgehender Tarifbindung sei das Bekenntnis von Zeiss zur Tarifbindung ein wichtiges und richtiges Zeichen einer funktionierenden und gelebten Sozialpartnerschaft. Der Konzern mit Sitz im schwäbischen Oberkochen hat rund 13 500 Beschäftige in Deutschland. Weltweit arbeiten rund 34.000 Menschen bei dem Hersteller von Optikprodukten.

Im Eckpunktepapier vereinbaren Arbeitgeber und Gewerkschaft, dass Standorte, die bislang nicht an die Flächentarife angebunden waren, über sogenannte Heranführungsregelungen schrittweise mit dem jeweils regionalen Flächentarifvertrag harmonisiert werden können. Damit können die Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Sparten der Zeiss-Gruppe weiter harmonisiert werden.

»Die von der Covid-19-Pandemie geprägten vergangenen 18 Monate haben gezeigt, wie wesentlich Flexibilität und Dialog sind«, so Donner. Zeiss habe auch in diesen besonderen Zeiten gezeigt, wie das in Deutschland etablierte Modell der Mitbestimmung und Sozialpartnerschaft erfolgreich gelebt werden kann, um unternehmerischen Erfolg zu unterstützen. »Im gegenseitigen Dialog gelang es und gelingt es, angemessene und zukunftsfähige Arbeitsbedingungen zu gestalten. Das ist letztlich auch ein Wettbewerbsvorteil.«

Mit Unterlagen von der dpa

(me)


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