Biontech-Gründer in »Hall of Fame der deutschen Forschung« berufen
Das Ärzte-Ehepaar Özlem Türeci und Uğur Şahin von dem Mainzer Unternehmen Biontech werden von der Philipps-Universität in Marburg mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Sie erhielten die Ehrung für ihre Verdienste in der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19, teilte der Fachbereich Medizin am Donnerstag mit. Damit hätten die beiden »den Kampf gegen die Corona-Pandemie entscheidend vorangebracht und zugleich Wissenschaftsgeschichte geschrieben«. Überreicht werden soll die Ehrenpromotion im Frühjahr nächsten Jahres in Marburg.
Fast zeitgleicht teilte Merck gemeinsam mit dem manager magazin mit, dass Türeci und Şahin in die »Hall of Fame der deutschen Forschung« berufen werden. »Özlem Türeci und Uğur Şahin haben jahrzehntelang hervorragende Forschungsarbeit geleistet und sind echte Pioniere in der Medizin. Ihre Arbeit war unverzichtbar, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen. Dies ist eine wahrhaft historische Leistung, aber sicherlich nur der Anfang einer einzigartigen Erfolgsgeschichte für die gesamte mRNA-Technologie. Auf der Grundlage dieser Technologie steht nun die Tür zu einer wirksamen Behandlung von Krebs und zu neuen Impfstoffen gegen andere Infektionserkrankungen weit offen, und das verdanken wir zu einem großen Teil den diesjährigen Preisträgern. Meine herzlichsten Glückwünsche zu dieser wohlverdienten Anerkennung«, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck, bei der heutigen Preisverleihung in Wiesbaden.
Corona beziehungsweise der Kamp gegen Covid-19 war auch bei den sogenannten »spanischen Nobelpreisen« (Prinzessin-von-Asturien-Preis) eines der Hauptthemen. In der Kategorie Forschung und Technik durften ebenfalls Ugur Sahin und Özlem Türeci zusammen mit fünf weiteren Entwicklern von Impfstoffen gegen das Coronavirus in Empfang nehmen. Spaniens König Felipe VI. nutzte die Preisverleihung, um die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen bei der Überwindung schwerer Krisen wie der Corona-Pandemie hervorgehoben. Covid-19 habe »uns verwundbar gemacht«, aber auch den Nutzen der Zusammenarbeit gezeigt, betonte der Monarch am Freitagabend bei der feierlichen Zeremonie in Oviedo im Norden des Landes.
Die Biontech-Gründer könnten zeitnah noch eine weitere Auszeichnung erhalten. Gemiensam mit Christoph Huber und Katalin Karikó sind sie für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Dieser gilt als eine der höchsten deutschen Auszeichnungen für Technik und Innovation und wird am 17. November 2021 von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier in Berlin verliehen.
Mit Unterlagen von der dpa (me)