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Prothesen in Zukunft individuell berechnen

22. Februar 2021, 15:30 Uhr | Merkle & Partner
Simulationstechnologien bieten auch in der Medizin enorme Möglichkeiten, wie das Beispiel einer Prothesenberechnung von Merkle & Partner zeigt.
© Pixabay

Merkle & Partner setzt Simulationstechnologien in der Medizintechnik ein

Nur bei circa 10 Prozent moderner Prothesen kommen 3D-Drucker zum Einsatz. Die Konstruktion erfolgt dabei jedoch nicht anhand von Simulationstechnologien, sondern rein geometrisch anhand von gescannten Daten des Stumpfes. Wanddicken und Verrippungen werden nach Gefühl designt. Brechen Prothesen, wird aus der Erfahrung heraus verstärkt. Ein teurer Spaß für die Krankenkassen, ganz zu schweigen für den Besitzer der Prothese, der auf die ordentliche Funktion angewiesen ist.

Heutige Technologien können längst die Prothese für einen im MRT vermessenen Stumpf mit Knochen, Muskeln und Gewebe optimieren, bis der Kontaktdruck über mehrere Belastungsszenarien (Stehen, Gehen, Springen, Beugen, etc.) ein Minimum erreicht. Leider sind diese Fälle für die breite Anwendung in der Medizintechnik noch zu teuer.

Über Näherungswerte aus FEM-Berechnungen könnten jedoch kritische Zonen bewertet und verstärkt werden. So würden Prothesen ingenieursmäßig präziser ausgelegt. Dieser Prozess ließe sich nach Merkle & Partner sogar weitgehend automatisieren, gegebenenfalls auch über die Kombination mit KI-Verfahren. Allein die Kosteneinsparung durch die verlängerte Lebensdauer sollte bei größeren Stückzahlen den erforderlichen Aufwand amortisieren. Das macht Simulationstechnologien so wertvoll – nicht nur für die Medizintechnik.

»Mit einem unserer Forschungsprojekte, ROAD3D, beschäftigen wir uns mit den ertragbaren Spannungen von 3D-gedruckten Bauteilen«, sagt Geschäftsführer Stefan Merkle. In einem weiteren Forschungsthema beschäftigt sich das Unternehmen mit der Simulation des menschlichen Körpers oder von Teilen davon. 

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(me)


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