Kunstherzen

Pumpleistung passt sich Kreislaufzustand an

31. März 2021, 10:14 Uhr | Corscience
Kunstherz, schematische Darstellung (Symbolbild)
© AdobeStokck.com/pickup

Corscience implementiert physiologische Regelung für Kunstherzsystem ReinHeart

Gemeinsam mit ReinHeart und der RWTH Aachen University entwickelte Corscience eine physiologische Regelung für das vollimplantierbare Kunstherzsystem »ReinHeart«. Hierbei passt sich die Pumpenleistung des Kunstherzens automatisch an den jeweiligen Kreislaufzustand des Patienten an.

Corscience optimierte die Algorithmen für den Einsatz in einem energiesparenden, mobilen Medizinprodukt der Klasse III. Hierbei konnte der Erlanger Medical-Device-Engineering-Spezialist auf seine Erfahrung in der medizinischen Datenanalyse, Algorithmik sowie im Bereich der ressourcensparenden Embedded-Programmierung zurückgreifen.

Mit der Umsetzung der Algorithmen in eine IEC 62304-konforme Firmware wurde die Funktion in Laborversuchen getestet. In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern entstand so ein hochkomplexes Closed-Loop-Regelsystem, das selbstständig die Leistung des Kunstherzens an die physiologische Belastung des Körpers anpasst. Erste Tests an einem künstlichen Kreislauf verliefen erfolgreich.

Kunstherz als Alternative zur Herztransplantation

Das Kunstherzsystem »ReinHeart« soll als neue Therapie für Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz dienen. Ein komplett implantierbares Kunstherz wird auch als Total Artificial Heart (kurz TAH) bezeichnet. Das TAH von ReinHeart ersetzt vollständig die Funktion des natürlichen Herzens und stellt damit eine Alternative zur Herztransplantation dar. Das System kann die Wartezeit auf ein Spenderherz überbrücken, beziehungsweise eine aufgrund des Mangels an Spenderorganen notwendige alternative Therapie zur Transplantation anbieten, bei deutlich verbesserter Lebensqualität für den Patienten gegenüber bisherigen Systemen. So kann der Mangel an Spenderorganen gelindert werden.

»ReinHeart« soll nahezu wartungsfrei und über viele Jahre im Körper des Menschen schlagen. Die Pumpeneinheit ist das zentrale Element des Kunstherzsystems und ersetzt das menschliche Herz des Patienten vollständig. In dieser Pumpeneinheit erzeugt ein patentierter, wartungsfreier Linearantrieb die künstlichen überlebensnotwendigen Herzschläge. Damit sich die Pumpenleistung an den jeweiligen Kreislaufzustand des Patienten anpasst, benötigt das Kunstherzsystem jedoch eine physiologische Regelung.

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(me)


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