VW-Tochter

Seat startet Produktion von Beatmungsgeräten

1. April 2020, 16:30 Uhr | Seat/VW
Ein Beatmungsgerät steht in einem Behandlungszimmer des UKE.
© dpa-Bildfunk

Immer mehr Unternehmen stellen Portfolio um

Die spanische VW-Tochter Seat hat mit der Herstellung von Beatmungsgeräten begonnen. Im Hauptwerk Martorell bei Barcelona sei die Produktion angelaufen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. 150 Beschäftigte nutzten eine Montagelinie für den Seat Leon zur Serienfertigung der Geräte. Dafür seien größere Umrüstungen nötig gewesen. Die Zulassung der Geräte stehe aber noch aus. Spanien ist nach Italien das derzeit von der Pandemie am stärksten betroffene Land in Europa.

Der Bedarf an Medizintechnik ist weltweit groß. Auch in Deutschland wollen branchenfremde Firmen ihre Fertigung teilweise umstellen, um Krankenhäuser angesichts drohender Engpässe bei der Behandlung von Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen zu unterstützen. Volkswagen selbst prüft ebenfalls, mit 3D-Druckern Teile und Kunststoff-Elemente für Beatmungsgeräte zu fertigen.

Siemens stellt ebenso Kapazitäten bei 3D-Druckern zur Verfügung. In den USA wollen Ford und der Industriekonzern General Electric 50 000 Beatmungsgeräte binnen 100 Tagen herstellen. Präsident Donald Trump hatte auch ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz angewandt, um General Motors zur Produktion der Geräte zu zwingen.

Mercedes-Benz will Herstellung von Medizingeräten unterstützen

Auch der Autobauer Mercedes-Benz will in der Coronavirus-Krise die Herstellung von medizinischem Gerät unterstützen. Mithilfe von 3D-Druckern könnten einzelne Bauteile gefertigt werden, die wegen der Pandemie derzeit in der Medizintechnik dringend benötigt würden, teilte die Daimler-Tochter mit.

Bei Pkw kommt der 3D-Druck üblicherweise im Prototypenbau und in der Kleinserienfertigung zum Einsatz. Auch Volkswagen prüft derzeit, ob es mit 3D-Druckern Medizintechnik-Teile fertigen kann. (dpa/me)


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