Wechsel im Vorstand

Siemens kämpft weiter mit Problemen seines Laborsystems

29. Juli 2019, 14:30 Uhr | Siemens Healthineers
Logos und Schriftzüge am Hauptquartier des Medizintechnikkonzerns in Erlangen.
© Daniel Karmann/dpa

Beim Medizintechnikanbieter Siemens Healthineers halten die Probleme im Diagnostikgeschäft an. Die hohen Anlaufkosten für das Laborsystem Atellica bremsten das Wachstum auch im dritten Quartal. Als Konsequenz tauscht die Siemens-Tochter zum 30. September den Diagnostikchef Michael Reitermann aus.

Aktualisiert: 30. Juli 2019 (16:22 Uhr)

Zwar sei die Auslieferung der neuen Diagnostikgeräte inzwischen beschleunigt worden. Trotzdem werde Siemens Healthineers bis zum Jahresende lediglich auf rund 1800 Auslieferungen kommen. Geplant gewesen seien 2200, sagte Montag. Die schleppende Auslieferung ist nach Montags Angaben im Wesentlichen auf Probleme auf dem US-Markt zurückzuführen. «Was in den USA nicht gut gelaufen ist: Wir haben mit Attelica nicht so viele neue Neukunden gewinnen können wie etwa in Europa», sagte Montag.

Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni setzte Siemens Healthineers mit knapp 3,6 Milliarden Euro 8 Prozent mehr um und profitierte dabei auch von positiven Währungseffekten. Aus eigener Kraft lag das Wachstum bei 5,8 Prozent, angetrieben durch gute Geschäfte mit bildgebenden Systemen, wie das Unternehmen am Montag in Erlangen mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis erhöhte sich um 3 Prozent auf 543 Millionen Euro. Das lag leicht unter den Erwartungen der Analysten. Die bereinigte operative Marge sank um 0,8 Prozentpunkte auf 15,2 Prozent. Hier schlugen die Probleme mit Atellica durch.

Als Konsequenz tauscht die Siemens-Tochter zum 30. September den Diagnostikchef Michael Reitermann aus. Konzernchef Bernd Montag übernimmt künftig selbst die Verantwortung für den Bereich. Gleichzeitig wird Christoph Zindel (58) mit Wirkung zum 1. Oktober 2019 zum Mitglied des Vorstands der Siemens Healthineers AG bestellt. Zindel leitet seit 2018 Diagnostic Imaging, das größte Geschäftsfeld. Der studierte Mediziner war mehrere Jahre in der Chirurgie tätig. (dpa/me)


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