Carl Zeiss Meditec

Starker Anstieg des operativen Gewinns

10. Mai 2021, 8:06 Uhr | Carl Zeiss Meditec
Zeiss-Konzernzentrale in Oberkochen
© Carl Zeiss

Carl Zeiss Meditec bilanziert erstes Halbjahr

 Der Vorstand des börsennotierten Thüringer Medizintechnik-Konzerns Carl Zeiss Meditec legte am Montag in Jena Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vor. Das Unternehmen hat bisher die Corona-Krise ohne größere Blessuren überstanden. Vorstandschef Ludwin Monz hatte nach einem positiven ersten Quartal die Erwartung auf eine weiterhin positive Entwicklung geweckt. Das im MDax notierte Unternehmen ist auf Ausrüstung zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen sowie OP-Mikroskope spezialisiert. Das Geschäftsjahr bei Zeiss Meditec läuft von Oktober bis September des nächsten Jahres.

Im ersten Geschäftsquartal hatte das Unternehmen einen Umsatz von 368,9 Millionen Euro erzielt - nur 0,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, der noch nicht von den Folgen der Corona-Pandemie geprägt war. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um fast 30 Prozent auf 73 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 3400 Mitarbeiter.

Deutlicher Umsatzwachstum im ersten Quartal

Das Unternehmen aus Oberkochen erzielte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 einen Umsatz von 767,4 Mio. Euro (Vj. 714,9 Mio. Euro), ein Anstieg von +7,3 % (währungsbereinigt: +10,5 %). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf 162,7 Mio. Euro (Vj. 102,5 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei 21,2 % (Vj. 14,3 %). 

»Wir sind mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres sehr zufrieden – alle Regionen haben einen Beitrag dazu geleistet, in Summe wieder ungefähr das Wachstumstempo, das wir auch vor der COVID-19-Pandemie hatten, zu erreichen. Die Beeinträchtigungen durch die Pandemie lassen allmählich nach«, kommentiert Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG. 

Starke Entwicklung in SBU Ophthalmic Devices

Im strategischen Geschäftsbereich (Strategic Business Unit, SBU) Ophthalmic Devices stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 um +14,0 % (währungsbereinigt: +17,2 %) auf 590,1 Millionen Euro (Vj. 517,7 Millionen Euro). Wiederkehrende Umsätze aus Verbrauchsmaterialien, Implantaten und Serviceleistungen lieferten wesentliche Wachstumsbeiträge. Der Umsatz der SBU Microsurgery fiel um -10,1 % (währungsbereinigt: -7,0 %) auf 177,3 Millionen Euro (Vj. 197,2 Millionen Euro). Der Auftragseingang in der SBU Mikrochirurgie entwickelte sich hingegen bereits wieder positiv.

Alle Berichtsregionen tragen zu Wachstum bei

Der Umsatz in der Region EMEA1 stieg um +3,8 % (währungsbereinigt: +5,4 %) auf 216,7 Millionen Euro (Vj. 208,7 Millionen Euro) an. Die Märkte Deutschlands, Frankreichs und Südeuropas sowie Großbritanniens entwickelten sich dabei positiv. 

Die Region Americas konnte auf währungsbereinigter Basis um +3,0% zulegen – in Berichtswährung fiel der Umsatz um -4,1% auf 197,2 Millionen Euro (Vj. 205,5 Millionen Euro). Die USA zeigten dabei eine solide Entwicklung, die Märkte Lateinamerikas blieben hinter dem Vorjahr zurück. 

In der Region APAC2 konnte mit einem Umsatz von 353,5 Mio. Euro eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 300,7 Mio. Euro (+17,6 %; wechselkursbereinigt +19,2 %) erzielt werden. Erneut wurden die stärksten Wachstumsbeiträge in China und Südkorea erwirtschaftet, die zudem auch von Basiseffekten aufgrund der COVID-19-Pandemie im Vorjahr profitierten. Weiter hinter dem Vorjahr zurück blieben hingegen die Märkte Japans und Indiens. 

Operatives Ergebnis gegenüber Vorjahr deutlich angestiegen

Das operative Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern: EBIT) stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 auf 162,7 Millionen Euro (Vj. 102,5 Millionen Euro). Hierzu trugen insbesondere niedrige Vertriebs- und Marketingkosten bei. Weiterhin sind im EBIT positive Einmalerträge in Höhe von 2,4 Mio. EUR aus der Veräußerung einer Immobilie enthalten, wie bereits im ersten Quartal 2020/21 berichtet. Die EBIT-Marge stieg auf 21,2 % (Vj. 14,3 %). Bereinigt um Sondereffekte ergab sich ein Wert von 21,4 % (Vj. 14,7 %). Der Gewinn pro Aktie stieg auf 1,12 Euro (Vj. 0,71 Euro). 

Carl Zeiss Meditec geht davon aus, dass sich im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2020/21 die Geschäftsentwicklung weiter normalisieren wird. Diese Erwartung basiert auf der Annahme, dass es nicht zu einer erneuten globalen Verschlechterung der Pandemielage kommen wird. 

Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr 2020/21 auf ungefähr 1,6 Mrd. EUR zulegen (Vorjahr: 1.335,5 Mio. EUR). Die EBIT-Marge dürfte im Geschäftsjahr 2020/21, maßgeblich unterstützt durch die derzeit niedrigen Vertriebs- und Marketingkosten, ein Niveau von ungefähr 20% erreichen (Vorjahr: 13,3 %). Mittelfristig erwartet das Unternehmen unverändert, eine EBIT-Marge nachhaltig oberhalb von 18 % zu erzielen. (dpa/me)


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