Fernbehandlung bei Diabetes

Telemedizin und Data-Science können die Behandlung verbessern

25. Februar 2019, 12:50 Uhr | MedUni Wien
Blutzuckermessegerät (Symbolbild)
© Pixabay

PatientInnen mit Diabetes könnten durch regelmäßige Kontrolle via Telemedizin besser behandelt werden. Das zeigt eine aktuelle Studie von Daniela Haluza, Gesundheitsexpertin am Zentrum für Public Health der MedUni Wien.

Bei Diabetes ist die regelmäßige Messung des Blutzuckerspiegels wichtig für die Anpassung der Therapie an die täglichen Ernährungsgewohnheiten.  Seit einigen Jahren können diese Messungen via mobile Applikation (App) am Smartphone erfasst werden, die damit ein aufwendiges Blutzucker- und Ernährungstagebuch ersetzen. Zusätzlich umfasst dieses Monitoring-System auch eine Alarmfunktion, welche die ebenfalls in das System integrierten, behandelnden ÄrztInnen sofort über Problemfälle verständigt. Diese sehen dann am Bildschirm der PCs oder Smartphones die aktuellen Werte und können, wenn notwendig, die Therapiemaßnahmen sofort durch Kontaktaufnahme mit den PatientInnen anpassen.

Daniela Haluza, Assistenzprofessorin und Fachärztin am Zentrum für Public Health der MedUni Wien: »Telemedizinische Services könnten die Versorgung von Diabetes-PatientInnen drastisch verbessern und gleichzeitig auch die Gesundheitsausgaben senken.« Um die Möglichkeiten eines künftig vermehrten Einsatzes von Telemedizin bei der Behandlung von Diabetes zu prüfen, erhob Haluza mit Kollegen in einer Studie auch die Erfahrungen der behandelnden Ärzten von Diabetes-Patienten. Gefragt wurde nach den Vorteilen und Nachteilen aus Sicht der Mediziner und deren Bereitschaft, diese Services anzubieten.

Die Umfrageergebnisse zeigen ein insgesamt positives Bild für den Einsatz von Telemedizin. Die Befragten bezeichneten sich selbst als offen für Innovationen, und die Mehrheit der Befragten gab an, dass die Behandlungsqualität deutlich besser sei durch den Einsatz von Telemedizin. So gebe es für die Patienten keine Anreisezeit und nur wenig Wartezeit. Auch die Therapieeinstellung könne wesentlich besser erfolgen.

Als Nachteile gaben die Befragten an, dass die persönliche Kommunikation durch Telemedizin reduziert sei. Auch gebe es einen höheren zeitlichen Aufwand für die Ärzte, der finanziell seitens der Leistungsträger noch nicht entsprechend kompensiert werde. Auch die rechtliche Situation in Bezug auf Datensicherheit wurde teilweise als problematisch beurteilt.

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(me)


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