Newsletter KW 22

Trifft der Roboter die Vene?

27. April 2022, 10:03 Uhr | Ute Häußler
© Vitestro

Blutzapf-Automat ++ Zucker-Brennstoffzelle für Implantate ++ Wo Medizintechnik studieren?

Sie lesen den medical design-Newsletter vom 01. Juni 2022. Um den Newsletter jeden Mittwoch per Mail zu erhalten, melden Sie sich hier kostenlos an.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Ute Häußler Weka Fachmedien medical design
© WFM (uh)

die Phlebotomie ist der häufigste invasive medizinische Eingriff und wird jedes Jahr weltweit milliardenfach durchgeführt. Die Blutentnahme spielt eine zentrale Rolle in der klinischen Diagnostik, ist durch den Mangel an medizinischen Fachkräften aber stark unter Druck. Die Automatisierung dieses arbeitsintensiven Verfahrens könnte die Versorgung nachhaltig verbessern – niederländische Forschende sind mit dem »Blutzapf-Automat« auf dem besten Weg dazu. Die Patienten soll sich das Blut mithilfe eines Roboters dann selbständig abnehmen.

Wenn Medizin 4.0 dazu dienen soll, Aufgaben und Verantwortlichkeiten an Patienten abzuwälzen, anstatt das System zu behandeln, bleibe ich skeptisch. Nichtsdestotrotz überrascht es mich immer wieder, was Medizintechnologie leistet und wie sie uns helfen kann, gesund zu bleiben oder schneller zu heilen. Der »körpereigene Zucker-Antrieb« ist eine der grandiosen technischen Innovationen, die mich diese Woche besonders begeistert haben. 

Eine interessante Newsletter-Lektüre wünscht Ihnen,

Ute Häußler
Redakteur:in medical design

Meine Lese-Empfehlungen der Woche

  • Gegen den Fachkräfte-Mangel: Der Blutzapf-Automat
    Blut abnehmen ist für medizinisches Fachpersonal aufwendig und dauert lang. Der niederländische Medizinrobotik-Hersteller Vitestro hat in Rotterdam ein autonom arbeitendes Gerät für die Blutabnahme vorgestellt, welches künstliche Intelligenz, Ultraschallbildgebung und Robotik kombiniert. Patentien sollen sich mithilfe eines Roboters bald selbst Blut abnehmen.
  • Mini-Brennstoffzelle für Implantate: Der körpereigene Zucker-Antrieb
    Traubenzucker, auch Glukose genannt, ist der wichtigste Energielieferant im menschlichen Körper. In einer Foschungskooperation der TU München und des MIT Boston wollen Forschende wollen den Zucker im Körper als Energiequelle für medizinische Implantate nutzen. Sie haben eine Glukose-Brennstoffzelle entwickelt, die den Zucker in Elektrizität umwandelt. Sie soll ohne Batterien als Stromquelle für medizinische Implantate und Sensoren dienen.

  • German Innovation Award 2022: Die Gewinner für Medizintechnik
    Unter den Preistragenden des German Innovation Award 2022 befinden sich besonders viele Unternehmen aus der Medizinbranche. Ein starker Fokus lag auf zukunftsweisenden Innovationen zur medizinische Patientenversorgung, um diese effizienter und sicherer zu gestalten. Wir stellen die Medizitechnik-Gewinner in einer Bildergalerie vor.

  • Wo Medizintechnik studieren? Zwei neue Studiengänge im Portrait

    Master in Biomechanical Engineering: Maschinenbau trifft Medizin
    Wie kann es gelingen, die Lebensdauer von Implantaten wie Hüft- oder Kniegelenken im Körper der Menschen zu verlängern? Welches Material passt zu welchen Bedürfnissen? Wie müssen Prothesen individuell angepasst werden, damit sie optimal bei den jeweiligen Patientinnen oder Patienten funktionieren? Der Masterstudiengang Biomechanical Engineering startet ab Oktober in Magdeburg.

    Neuer Studiengang Medizintechnik: Brücke zwischen Mensch & Technik
    Der Fachkräftemangel durch Demografie und technologische Entwicklung trifft auch die Medizintechnik - und das in Zeiten der MDR sehr hart. Das Karlsruher Institut für Technologie will mit einem neuen Studiengang für Nachschub an entsprechend ausgebildeten Fachleuten sorgen. Ab dem Wintersemster will das KIT Medizintechnik-Ingenieure ausbilden.

(uh)


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu KIT - Karlsruher Institut für Technologie

Weitere Artikel zu WEKA FACHMEDIEN GmbH

Weitere Artikel zu Technische Universität München

Weitere Artikel zu Rat für Formgebung

Weitere Artikel zu Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg