Digitale Medizin-Forschung

TUM investiert in Digital Health

7. Juli 2022, 9:27 Uhr | Ute Häußler
© TUM

Für die digitale Medizin der Zukunft bündelt die TU München ihre Forschung in Informatik, Mathematik und Medizin.

Forschende der Medizin, Informatik und Mathematik werden am Zentrum für Digitale Medizin und Gesundheit (ZDMG) künftig gemeinsam neue Ansätze in den Bereichen Data Science und Künstliche Intelligenz entwickeln und deren klinische Anwendung vorantreiben. Für den Forschungsneubau an ihrem Klinikum rechts der Isar erhält die Technische Universität München (TUM) rund 43,6 Millionen Euro vom Bund und vom Freistaat Bayern.

Das Ziel des interdisziplinären Medizin-Hubs: Durch die gezielte Einbindung natur- und ingenieurwissenschaftlicher Kompetenzen sollen innovative Methoden und Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) und Data Science - insbesondere für die Therapie von Krebs-, Herz-Kreislauf- und neurologische Erkrankungen entwickelt werden.

Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung individualisierter und personalisierter Therapien und Interventionen. Hierfür spielen die Früherkennung und die Diagnose von Krankheiten sowie die Identifizierung von Biomarkern und Behandlungszielen mithilfe von KI und Data Science eine entscheidende Rolle. Ein weiterer Fokus liegt auf der sicheren, privatsphärenwahrenden Nutzung von Patientendaten sowie der ethisch verantwortlichen Anwendung der neuen datengetriebenen Technologien.

Data Observatory & weiterer Ausbau

Zur interaktiven Visualisierung von Big Data in der Medizin ist am ZDMG zudem ein Data Observatory als größtes seiner Art in Europa geplant. Mit dieser einzigartigen Einrichtung können sehr große Datensätze klinischer Laborergebnisse, Bilddaten, aber auch komplexere Informationen wie Genmutationen oder Zellveränderungen auf vielen Bildschirmen gleichzeitig visualisiert und verglichen werden. So lassen sich möglicherweise bislang unbekannte Muster und Zusammenhänge finden und damit Ansätze für neue Therapieoptionen.

»Das ZDMG bietet eine einmalige Gelegenheit, um die Stärken des Klinikums rechts der Isar und der Technischen Universität München zu bündeln und so die digitale Gesundheitsversorgung durch datengetriebene Ansätze voranzutreiben«,

sagt der künftige Leiter des Zentrums, Prof. Daniel Rückert. Dr. Martin Siess, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums rechts der Isar, unterstreicht die Beduetung des ZDMG auch für die Patienten: »Der Neubau des Zentrums für digitale Medizin am Campus des Universitätsklinikums rechts der Isar ist auch für unsere Patientinnen und Patienten ein Meilenstein, weil die räumlich enge Interaktion von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Ärztinnen und Ärzten entscheidend ist für die Translation von Forschungsergebnissen in die moderne Patientenversorgung.«

Aus dem Zentrum heraus, welches jeweils hälftig von der TUM sowie dem Freistaat Bayern und dem Bund, finanziert wird, soll auch der Grundstein für die zukünftige TUM School of Medicine & Health mit dem Schwerpunkt Digitale Gesundheit gelegt werden. (uh)

 


 


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