Studie zum Schlafverhalten

Was Deutsche nachts wach hält

13. März 2023, 14:00 Uhr | ResMed
Die Deutschen wissen im weltweiten Vergleich wenig über ihren Nachtschlaf.
© Pixabay

Schlafen macht gesund. Doch wie schlafen die Deutschen und welche Schlafprobleme werden von den Patienten und Ärzten unterschätzt? Eine neue Studie gibt Aufschluss.

Schlaf ist essenziell für ein gesundes Leben, wird jedoch häufig noch zu wenig beachtet.

Wie bewusst sind sich die Deutschen über diesen zentralen Aspekt körperlicher und geistiger Gesundheit? Dieser Frage geht eine Studie mit 1.000 befragten Menschen von ResMed nach - und bringt doch die eine oder andere erstaunliche Erkenntnis:

Immerhin 89 Prozent der Menschen in Deutschland sind sich darüber im Klaren, dass Schlaf wichtig ist für das Immunsystem. Jedoch ist gleichzeitig fast die Hälfte (44%) unzufrieden mit ihrer Schlafqualität. Und knapp drei Viertel (72%) der Befragten erkennen, dass Schnarchen ein Grund verminderter Schlafqualität ist – drei Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Eine wichtige Entwicklung, denn Schnarchen kann eines der Anzeichen für schlafbezogene Erkrankungen wie obstruktive Schlafapnoe (OSA) sein.

Die Gründe für Schlaflosigkeit

Toilettenbesuche rauben hierzulande fast jedem/r Vierten den Schlaf (24%), Sorgen über die finanzielle Situation ebenso (22%). Auch Gedanken über Familie und Beziehungen, die Arbeit sowie Angst und Depressionen bescheren schlaflose Nächte (jeweils 21%). Verglichen dazu halten Angst, Depressionen und Gedanken an die Arbeit die Menschen weltweit mit jeweils 33 Prozent wach. Rund um den Globus sorgen auch die Themen Finanzen, Familie/Beziehung, Lärm (jeweils 25%) und elektronische Geräte (23%) für unruhige Nächte. Während die Generation Z und Millennials durchschnittlich mehr schlafen als Baby-Boomer, hat sich bei einem Viertel der Deutschen die Schlafqualität in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert – erheblich beeinflusst vom Faktor Stress: 41 Prozent der Befragten leiden geringfügig unter stressbedingten Schlafstörungen, 19 Prozent sogar sehr. 

Am Morgen: Müde oder ausgeruht?

38 Prozent der Befragten in Deutschland sind nach dem Aufwachen müde, weltweit dagegen nur 23 Prozent. Ausgeruht fühlt sich hierzulande mit 19 Prozent rund jeder Fünfte nach dem Schlafen. Das Befragen nach der Qualität des Schlafs ergab, dass die Hälfte der Deutschen (48%) nach gutem Schlaf aufmerksamer ist. 38 Prozent sind danach geduldiger, 35 Prozent produktiver und 32 Prozent treiben häufiger Sport. Besonders auffällig aber ist, dass knapp drei Viertel (73%), vermutlich oder definitiv, immer noch nicht vom Arzt auf ihre Schlafqualität angesprochen wurden – 67 Prozent der Befragten in Indien und 62 Prozent in Brasilien wurden es dagegen schon. 

Schlechter Schlaf mit Folgen: Schlafapnoe

Dabei kann mangelnde ärztliche Nachfrage unter anderem dazu führen, dass schlafbezogene Erkrankungen wie OSA unentdeckt bleiben. Bei der schlafbezogenen Atmungsstörung kommt es zur Verengung der oberen Atemwege, was Sauerstoffmangel oder sogar Atemaussetzer bedingt. Dadurch entstehen unter anderem Tagesmüdigkeit, die bereits ein Drittel der Befragten erfahren (31%), Konzentrationsschwierigkeiten (30%) und Stimmungsschwankungen (29%). Trotz dieser einschneidenden Folgen, die sogar die Lebensdauer verkürzen können, etwa durch Herz- oder Gefäßerkrankungen, arteriellen Bluthochdruck oder der höheren Wahrscheinlichkeit eines Verkehrsunfalls, hat circa die Hälfte der Befragten (49%) mit typischen OSA-Symptomen noch nie von der Krankheit gehört.

Den Schlaf tracken und verbessern

Um diesem Dilemma entgegenzuwirken und die Schlafqualität zu verbessern, ist es ratsam, das eigene Schlafverhalten zu tracken. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede in der internationalen Wahrnehmung: Während in China und Indien mit jeweils 47 Prozent bereits rund die Hälfte aller Befragten Schlaftracker zum Verbessern der eigenen Schlafqualität einsetzen, tun das international nur 35 Prozent – in Deutschland sogar nur 27 Prozent. Dabei benötigt es zum Messen des eigenen Schlafs nicht viel: Bereits das Führen eines Schlaftagebuchs oder die Verwendung einer Schlaf-App kann zur nachhaltigen Verbesserung der Schlafqualität beitragen. (uh)


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