Cage-Systeme passen sich den individuellen Patientenbedürfnissen an
Die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH,Tübingen, beteiligt sich als Leadinvestor an dem Tuttlinger Spezialisten für funktionale Wirbelsäulenimplantate Blue Ocean Spine GmbH. Für die SHS und den Gründer von Blue Ocean Spine, Guntmar Eisen, ist es bereits die zweite Zusammenarbeit – die gemeinsame Gesellschaft EIT Emerging Implant Technologies GmbH wurde 2018 an einen internationalen Medizintechnikkonzern veräußert.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Cage-Implantaten für die Wirbelzwischenräume sollen es die Implantate von Blue Ocean Spine den Chirurgen ermöglichen, auf zusätzliche Verschraubungen zu verzichten. Außerdem werden sie nicht mehr eine Vielzahl von Implantat-Varianten in verschiedenen Größen und Abmessungen vorhalten müssen. Für Operateure sollen die Eingriffe somit effizienter und für Patienten sicherer werden.
Rückenschmerzen sind in den westlichen Gesellschaften wohl so häufig verbreitet wie kaum ein anderer Schmerz. Während die meisten Rückenbeschwerden heutzutage konservativ, also mit Arzneimitteln und Physiotherapie behandelt werden, lassen sich schwere degenerative Erkrankungen, die meist mit einer Instabilität der Wirbelsäule einhergehen, nur noch mit einer Operation therapieren.
Dabei wird in der Regel ein Versteifungs-Implantat zur Stabilisierung der Wirbelsäule eingesetzt. Der Bandscheibenplatzhalter, der sogenannte Cage, wird zwischen die Wirbel implantiert und fixiert. Meist erfolgt zusätzlich eine Stabilisierung mit Schrauben und Stabsystemen.
Der Ingenieur Guntmar Eisen entwickelt mit seinem Unternehmen Blue Ocean Spine nun ein Portfolio an funktionalen und adaptierbaren Cage-Systemen. Manche dieser Implantate sollen komplett ohne zusätzliche Schraubenfixation auskommen können.
Die verschiedenen Implantate werden im 3D-Druck-Verfahren hergestellt. Dadurch kann im Vergleich zu Wettbewerbssystemen ein Kostenvorteil erzielt werden. Sogenannte expandierbare Cages lassen sich in Höhe, Breite und Lordose-Winkel unabhängig voneinander einstellen.
Bisher musste eine Klinik für die unterschiedlichen Patienten eine Vielzahl von starren Cage-Implantaten in verschiedenen Ausführungen vorhalten. Das ist aufwendig und teuer. Durch die neue Generation von Blue Ocean Spine Cages lassen sich diese Kosten zukünftig reduzieren. Andere Modelle aus dem Portfolio besitzen integrierte Verankerungen, die sich vom Operateur in wenigen Arbeitsschritten sicher zwischen den Wirbeln des Patienten fixieren lassen und dadurch minimalinvasive Zugangstechniken unterstützen. Teilweise werden zusätzliche Verschraubungen obsolet. (me)