Additive Fertigung

Ab 60 Minuten zum Schädelimplantat

20. Juli 2022, 9:49 Uhr | Stefan Killer, Kumovis - Redaktion: Ute Häußler
Kraniales PEEK-Implantat 3D-gedruckt mit Kumovis
© Kumovis

Kürzere Lieferketten und die dezentrale Produktion für Medizinprodukte können die aktuelle Unsicherheit ausgleichen. Das Münchner 3D-Unternehmen Kumovis arbeitet mit Krankenhäusern an der additiven Fertigung kranialer PEEK-Implantate direkt am Ort der Behandlung.

Auch die steigende Nachfrage nach Kleinserien und Individualteilen profitiert von 3D-DRuck und additiver Fertigung.

Der 3D-Druck brachte in den vergangenen Jahren eine nie da gewesene Vielfalt an Möglichkeiten, wie sich Implantate verbessern, funktionalisieren und indi­vidualisieren lassen. Dennoch stehen Medizintechnikunternehmen, Ärzt:innen und das Krankenhausmanagement angesichts eines steigenden Preisdrucks, schwächelnder Lieferketten und einer strengeren Regulierung vor weiter wachsenden Herausforderungen. Die Corona-Pandemie ließ zudem wirtschaftliche wie politische Forderungen laut werden, die Herstellung medizinischer Produkte unabhängiger von weltweiten Marktmechanismen zu machen. Der 3D-Druck am Ort der Behandlung kann hier helfen und bringt weitere Vorteile mit sich – wie das Beispiel kranialer Implantate zeigt.

Wenn ein Patient ein Schädelimplantat braucht, muss es schnell gehen. Jede Art der Verzögerung könnte seine Heilung, die folgende Lebensqualität und Sicherheit
beeinträchtigten. Doch nur selten sind die Voraussetzungen gegeben, um die hohen Anforderungen eines solch spezifischen Medizinprodukts schnellstmöglich und innerhalb des möglichen Kostenrahmens zu erfüllen. Die Herausforderung besteht unter anderem darin, die Fertigung der Schädelplatten entsprechend der aktuellen Gesetze und Auslegungen der MDR umzusetzen. Kumovis zeigt mit einem neuartigen Ende-zu-Ende-Workflow, dass sich PEEK-Implantate für die Kranioplastik effizient additiv und gemäß der EU-Medizinprodukteverordnung direkt am Point of Care im Krankenhaus fertigen lassen.

Die Aspekte des 3D-Drucks am PoC

Neben den Krankenhäusern sollen auch Medizintechnikunternehmen den Workflow von Kumovis für den 3D-Druck nutzen können. Zur Kranioplastik sollen in Kürze weitere Anwendungsbereiche hinzukommen. Trotz der oben genannten Herausforderungen will das Münchener Unternehmen, welches seit 2022 Teil der 3D-Systems-Gruppe ist, mit gesteigerter Effizienz und Kosteneinsparungen punkten – und natürlich mehr Patientensicherheit und -zufriedenheit. Die folgenden vier Themenblöcke betrachten die wesentlichen Aspekte des 3D-Drucks individualisierter Kranialimplantate im Detail.

 


  1. Ab 60 Minuten zum Schädelimplantat
  2. 1. Vorbereitung: Vom DICOM zum Design
  3. 2. Schnell und MDR-konform drucken
  4. 3. Regulation: Anforderungen erfüllt
  5. 4. Kosten per PSI senken

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