Stäubli und Zahoransky unterstützen Hersteller von Impfstoffbehältern
Ein amerikanisches Unternehmen produziert auf elf Spritzblasmaschinen 600.000 Impfstoffbehälter täglich für Covid-19-Vakzine. Die Herausforderung: Wie lässt sich die gewaltige Menge direkt an den Maschinen handhaben, bearbeiten und prüfen? Die Lösung dafür fand der US-Produzent in Deutschland und der Schweiz.
Autor: Ralf Högel, freier Journalist
Selbst für die international tätige Zahoransky AG, die sich in jüngster Zeit auch im Medical-Bereich mit wegweisenden Automatisierungslösungen profilieren konnte, war es keine Alltäglichkeit, von heute auf morgen Bestandteil der »Operation Warp Speed« der US-Regierung zu sein. Ziel dieser Initiative war und ist es, möglichst schnell die Impfstoffversorgung für das ganze Land zu ermöglichen.
Ein zentraler Punkt dabei ist nicht nur die Herstellung der Impfstoffe selbst, sondern auch die Produktion der Impfstoffbehälter, den sogenannten Vials. Hier setzt der amerikanische Hersteller auf nanobeschichtete Kunststoff-Ampullen aus Cyclo-Olefin-Polymer (COP). Die Vorteile der transparenten, mit Siliziumdioxid beschichteten Behälter bestehen unter anderem in einer höheren Bruchsicherheit im Vergleich zu Glas sowie in einer verbesserten Sauerstoffbarriere, was auch die Tieftemperaturlagerung erleichtert. Der Wirkstoff im Kunststoffbehälter ist damit sicherer zu transportieren und länger haltbar. Dabei ist die Herstellung der COP-Vials auf Spritzblasmaschinen das kleinste Problem. Jede der im Endausbau elf eingesetzten Maschinen produziert alle 17 Sekunden zehn Behälter. Und diese müssen direkt nach der Produktion zahlreiche Prozessschritte durchlaufen, ehe sie die abschließende Nanobeschichtung erhalten.
Als der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer die Anfrage für Automation von zunächst zwei Spritzblasmaschinen erhielt, war die Welt in Freiburg noch in Ordnung. Warum man sich bereits wenige Tage später in Alarmstufe Rot befand, bringt Michael Schmidt, Geschäftsführer bei Zahoransky Automation & Molds GmbH, auf den Punkt: »In nahezu jedem weiteren Kundengespräch stieg die Anzahl der zu liefernden Anlagen – von zwei auf vier auf sechs auf elf. Es hieß immer nur Schlagzahl erhöhen, schneller, schneller, mehr Linien liefern. Irgendwann wurde klar, dass wir die Linien in der geforderten Zeit nicht würden liefern können.«
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