So unterstützen Apps Diabetiker und Diabetikerinnen
Diabetes gehört nach wie vor zu den großen Volkskrankheiten unseres modernen Lebens. Bundesweit leiden nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) mehr als 8 Millionen Menschen an der Zuckerkrankheit – ein Großteil davon an Typ-2-Diabetes. Hinzu kommt eine Dunkelziffer von knapp 2 Millionen. Für die kommenden Jahren ist nicht davon auszugehen, dass die Zahlen sinken. Im Gegenteil: Die DDG schätzt in ihrem aktuellen Gesundheitsbericht, dass im Jahr 2040 allein am Typ-2-Diabetes 12 Millionen Menschen erkrankt sind.
Und dennoch: Die Diabetestherapie hat sich enorm weiterentwickelt und ist heute ohne technische Hilfsmittel kaum vorstellbar. Insulinpens und -pumpen, Glukosemessgeräte sowie Computer und Smartphones erleichtern den Alltag der Betroffenen. Zwar hat sich bei der Hardware in den letzten Jahren wenig getan, dafür bei der Software umso mehr. Das zeigt sich auch bei den aktuellen Trends in der Diabetestherapie. So geht es immer häufiger vor allem darum, die erhobenen Daten, zum Beispiel Blutzuckerwerte und Insulinabgabe, schnell weiterzugeben und zu verarbeiten.
Dass es sich dabei nicht um Spielereien, sondern um echte Therapieangebote handelt zeigt auch die Tatsache, dass immer mehr Diabetiker und Diabetikerinnen entsprechende Angebote nutzen. Zum Beispiel zur:
Dabei profitieren Patienten und Patientinnen von heute von einem vielfältigen Angebot an Diabeteshilfen. Sie nutzen beispielsweise Geräte zur kontinuierlichen Glukosemessung oder zur elektronische Insulinabgabe. Und noch ein Gerät hat heute seinen festen Platz im Diabetesmanagement: das Smartphone. Zwar befindet sich im aktuellen DiGA-Verzeichnis keine Diabetes-App und kann somit weder vom Arzt/von der Ärztin verschrieben noch durch die Krankenkasse erstattet werden. Erhältlich sind sie dennoch.
Digitale Tagebücher in Form von Smartphone-Anwendungen wie die Apps mySugr und FreeStyle LibreLink helfen dabei, einen besseren Überblick über die wichtigen Therapiedaten wie Insulinabgabe, Blutzucker und Mahlzeiten zu erhalten. Die Werte werden in übersichtlichen Auswertungen angezeigt, die der Patient jederzeit einsehen kann – unabhängig der Arztbesuche. Digitale Technologien sparen nicht nur Zeit, sie sind zudem genauer und lassen keine durch den Patienten geschönten Werte zu.
Hinzu kommt: Patienten und Patientinnen sind nicht mehr allein mit ihrer Krankheit. Sie können ihre Werte und Daten sowohl mit dem Arzt als auch mit Freunden, der Familie oder anderen Diabetikern teilen – sofern sie das möchten.
Neben diesen reinen Dokumentations-Apps gibt es auch Anwendungen, die sich direkt an der Therapie beteiligen, in dem sie zum Beispiel an die nächste Blutzuckerkontrolle oder Insulinabgabe erinnern (Tabelle 1). Nährwerttabellen, Broteinheitenrechner oder digitale Ernährungsberater runden das Angebot ab und helfen so den Patienten und Patientinnen dabei, ihren Lebensstil anzupassen. Sie ermöglichen – unter Alltagsbedingungen – eine effiziente sowie sichere Therapie und sorgen dafür, dass sich die Betroffenen mit ihrer Krankheit auseinandersetzen.
Name | Anbieter | Kategorie | Funktionen/Eigenschaften | Download | Preis |
---|---|---|---|---|---|
meinDiabetes | Kirchheim-Verlag | Diabetestagebuch |
|
Android, iOS | 4,99 Euro (einmalig) |
Lumind | Luminid Solutions | Therapieunterstützung |
|
iOS | Gratis |
MyTherapy | Smartpatient | Therapieunterstützung |
|
Android, iOS | Gratis |
SiDiary Diabetes Management | Sinovo | Diabetestagebuch |
|
Android, iOS |
Gratis |
BE Rechner PRO |
Jommi Online |
Nährwerttabelle & Ernährungsratgeber |
|
iOS | 5,49 Euro (einmalig) |
FreeStyle LibreLink |
Abbott |
Diabetestagebuch |
|
Android, iOS |
Gratis |
mySugr |
mySugr GmbH (Roche) |
Diabetestagebuch |
|
Android, iOS |
Gratis |
Tabelle 1. Vergleich verschiedener Diabetes-Apps nach Art und Funktionen
Und die Angebote kommen an. So geben etwa 7,8 Prozent der Diabetiker und Diabetikerinnen mit einem Smartphone an, mindestens eine Diabetes-App zu besitzen – Tendenz steigend. Bei der Wahl der richtigen App hilft DiaDigital, eine Art Gütesiegel für Diabetes-Apps. Auf den Weg gebracht haben es Fachverbände wie die DDG und die Deutsche Diabetes-Hilfe (DGH). Das Zertifikat soll Licht in den Dschungel der zahlreichen Diabetes-Apps bring, die es derzeit auf dem Markt gibt. Wer sich für eine Diabetes-App mit diesem Siegel entscheidet, ist zudem in Sachen Datenschutz auf der sicheren Seite.
Quellen