Messtechnik & Sensorik

Der Inhalator denkt mit

28. Februar 2023, 11:35 Uhr | Von Dr. Andreas Alt, Sensirion
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Inhalatoren werden oft nicht korrekt genutzt, die Folge sind die Verschwendung von Medikamenten, hohe Arzneimittelkosten und auch vermeidbare Notfälle. Intelligente Inhalatoren messen über Sensoren die inhalierte Menge und über­wachen die exakte Medikamentenabgabe an den Patienten.

Bei Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD (chronische obstruktive Lungenerkrankung) gehört die Medikamentenverabreichung mittels Inhalatoren zu den häufigsten Therapieformen. Bei jeder Inhalation gibt der Inhalator dabei eine kontrollierte Menge des Arzneimittels frei. Bei korrekter Verwendung des Inhalators erreicht die gesamte Menge die Lunge des Patienten. Leider zeigen neueste Studien, dass dies in der Praxis eher die Ausnahme als die Regel ist.

Oft führen Schwierigkeiten in der Handhabung von Inhalatoren dazu, dass die Wirkstoffzufuhr unzureichend ist. Dies betrifft sogenannte Dosieraerosole (Metered Dose Inhalers, MDIs) und Pulverinhalatoren (Dry Powder Inhalers, DPIs) gleichermaßen. Die Folge sind eine schlechtere Kontrolle des Krankheitsverlaufs und steigende Gesundheitskosten. Letztere ergeben sich zum einen aus dem erhöhten Arzneimittelgebrauch zur Linderung der wiederkehrenden Symptome und zum anderen aus vermeidbaren Besuchen in der Notaufnahme. Diese Problematik ist sowohl unter Asthmatikern als auch unter COPD-Erkrankten weit verbreitet. Die damit verbundenen Kosten sind erheblich und nach neuesten Forschungsergebnissen mehr als doppelt so hoch verglichen mit dem Fall eines kontrollierten Krankheitsverlaufs. Durch die Umverteilung der Gesundheitskosten ist dies nicht zuletzt auch ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Wissenschaftler zeigten zudem, dass Patienten in über 70 Prozent der Fälle den Inhalator falsch benutzen und damit nur sieben bis 40 Prozent des Wirkstoffs überhaupt in die Lunge gelangen. Die zwei gravierendsten Fehler im Umgang mit Dosieraerosolen (MDIs) hängen mit der Inhalation selbst zusammen. Zum einem müssen für die Koordination zwischen Inhalation und Wirkstofffreisetzung das Einatmen und Auslösen des Inhalators zeitlich präzise aufeinander abgestimmt sein. Selbst eine kurze Verzögerung kann dazu führen, dass nur noch etwa ein Fünftel des Wirkstoffs die Lunge erreicht. Die zweithäufigste Fehlerquelle liegt in der unzureichenden Tiefe der Inhalation, was dazu führen kann, dass nochmal zehn Prozent weniger Wirkstoff in die Lunge gelangen.

Eine Lösung ist, bei jedem Einsatz genau zu vermessen, wie stark ein Patient durch den Inhalator einatmet. Die benötigten Sensortechnologien existieren, doch wie genau können die Messungen des inspiratorischen Luftdurchflusses im Inhalator die Effizienz der Medikamentenabgabe steigern? Wie können sie dazu beitragen, die Adhärenz zu steigern, Gesundheitskosten zu senken und letztlich die Therapieergebnisse zu verbessern? Diese Punkte werden im Folgenden beleuchtet.

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  1. Der Inhalator denkt mit
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