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Editorial: Die einzige Konstante - Veränderung als Lichtblick
In einer von Inflation und Lieferengpässen geprägten Welt gilt es für Unternehmen und Verbraucher mehr denn je, ihre Prioritäten neu zu setzen. Wer überlegt, wie er seine Heizkosten bezahlen soll, hat wenig Freiraum für neue Gadgets. Das neue Handy oder Auto treten in den Hintergrund, oft sind diese zurzeit eh nicht lieferbar. Doch sogar Bio-Märkte verspüren einen deutlichen Umsatzrückgang, dabei kann eine gesunde und nachhaltige Ernährung gerade in schweren Zeiten das Wohlbefinden steigern.
Zumindest bei Medizinprodukten ist den Deutschen eine hochwertige Qualität weiterhin sehr wichtig. Laut einer Umfrage des BVMed »haben die Deutschen ein sehr gutes Gespür dafür, dass Medizinprodukte nicht mit normalen Konsumgütern vergleichbar sind« und legen Wert auf eine heimische und nachhaltige Produktion. BVMed-Geschäftsführer Marc-Pierre Möll resümiert; »Bei medizintechnischen Lösungen geht es um die Gesundheit […] sowie Lebensqualität […] und die deutsche Bevölkerung weiß: Qualität hat ihren Preis.«
Wert auf Gesundheit zu legen, hat neben dem Erfüllen des eigenen Grundbedürfnisses auch einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft. Zwölf Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts werden laut dem ZVEI-Verband durch den Gesundheitssektor erarbeitet. 36,4 Milliarden Euro Umsatz davon entfallen auf die Medizintechnik. Das ist verglichen mit dem Lieblingskind der deutschen Wirtschaft, der Automobilindustrie, weniger als ein Zehntel. Wenn sich also mit Schaeffler einer der führenden Automobilzulieferer verstärkt auf MedTech konzentriert, spricht das nicht nur für die automobile Transformation, sondern auch für die Zukunftsaussichten der Medizintechnik. Ab Seite 24 spreche ich mit Ralf Moseberg, Leiter Industrial Automation bei Schaeffler, über die künftige Ausrichtung des bayrischen Weltkonzerns.
Dass die Medizintechnikfirmen trotz aller MDR-Hürden und der diffizilen Wirtschaftslage vorsichtig positiv bleiben, zeigen u. a. die mit 700 Ausstellern voll ausgelasteten Hallen 8A und 8B der Compamed. Der Halbleiter- und Komponentenmangel mit bröckelnden Lieferketten, die Energie- und Klimakrise sowie steigende Preise treiben die Medizintechnik-Zulieferer in diesem Jahr besonders um. »Alle Bereiche der Gesundheitswirtschaft benötigen gerade jetzt Orientierung«, sagt Christian Grosser von der Messe Düsseldorf. In unserem kuratierten Messeführer stellen wir ab Seite 46 wichtige Hersteller, Zulieferer und Dienstleister auf der Compamed vor.
Schwierige Zeiten erfordern einen reflektierten Umgang mit dem Status quo und den zukünftigen Notwendigkeiten, sie eröffnen aber auch neue Möglichkeiten abseits der eingetretenen Pfade. Umso mehr freue ich mich, auf der Compamed und Medica über neue Technologien und Herangehensweisen ins Gespräch zu kommen und die angepassten Prioritäten der Medizintechnikbranche für 2023 und darüber hinaus zu entdecken.
Ihre Ute Häußler
Start-Up des Monats: Passt die Prothese?
Dieses Monat stellen wir »sendance« vor. Das Unternehmen aus Österreich prüft mittels Sensorik, wie gut orthopädische Hilfsmittel sitzen. Online lesen
Power für smarte EKG-Pflaster
Per Remote-Überwachung behalten Ärzte und Patienten wichtige Körperfunktionen wie den Herzschlag kontinuierlich im Blick. Für diesen Trend bekommen Fernüberwachungssysteme immer mehr und bessere Funktionen. Doch jedes Feature braucht Strom, meist in Form von einzelligen Batterien. Wie kann schon das Power-Design für ein EKG-Pflaster Batterielaufzeit einsparen? Online lesen
Inhalatoren werden oft nicht korrekt genutzt, die Folge sind die Verschwendung von Medikamenten, hohe Arzneimittelkosten und auch vermeidbare Aufenthalte in der Notaufnahme. Intelligente Inhalatoren messen über Sensoren die inhalierte Menge und überwachen die exakte Medikamentenabgabe an den Patienten. Online lesen
Häufige Steckzyklen im Medizinsektor, robuste Einsätze in der Mess- und Prüftechnik sowie vielfältige Sicherheitskriterien stellen hohe Anforderungen an Steckverbinder. Kompakte Hybridsteckverbinder sind für Gesundheitsanwendungen sehr wirtschaftlich sowie einfach und platzsparend zu handhaben, selbst im Hochvoltbereich oder als Schnittstelle für den Leiterplattentest und bestückte Steuergeräte. Ein technischer Überblick. Online lesen
Ventile und Fluidsteuerungen für Dialysegeräte müssen neben qualitativen, technischen und gesetzlichen Vorgaben vor allem leistungsfähig und zuverlässig dabei helfen, Blut zu reinigen. Spezialisierte Zulieferer können diese Dualität insbesondere mit Blick auf die MDR gewährleisten. Online lesen
Hidden Champion im MedTech-Bereich
Schaeffler aus dem fränkischen Herzogenaurach ist ein weltweit tätiger Zulieferer für Lager und Antriebstechnik in der Industrie und Automobilbranche. Jetzt will das Unternehmen seine Sparte Medizintechnik stark ausbauen. medical-design sprach mit Ralf Moseberg, Leiter des Geschäftsbereichs Industrial Automation bei Schaeffler, über die strategische Ausrichtung sowie technische und regulatorische Medizintechnik-Trends. Online lesen
Med-Kleinantriebe ohne Störung
Die Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) beschreibt die Fähigkeit elektrischer und elektronischer Komponenten, in ihrer Umgebung möglichst ohne Störungen neben- und miteinander zu funktionieren. In medizinischen Geräten mit geregelten Antrieben müssen Entwickler die EMV im Blick behalten, denn Störungsfreiheit ist im MedTech-Umfeld sicherheitsrelevant. Tipps für den Praxiseinsatz. Online lesen
Medtech-Inspektion: Arznei für KI-Projekte
Künstlicher Intelligenz ist in der medizintechnischen Qualitätskontrolle kein neuer Technologieansatz mehr, dennoch scheitern viele KI-Projekte. Woran liegt das und wie können die Hürden und Herausforderungen überwunden werden?
Leukämie in der Cloud bekämpfen
Die Behandlung von Blutkrebs, insbesondere von Leukämie mit ihren 31 heterogenen Subtypen, stellt Ärzte vor große Herausforderungen. Um das Genom in 48 Stunden auszulesen, nutzen Forschende unter anderem Next-Generation Sequencing. Die neue Methode ist fachlich anspruchsvoll und braucht komplexe Ressourcen. Für schnellere Heilungschancen setzt das Münchner Leukämielabor auf Machine Learning in der Cloud. Online lesen
Cybersicher von Design bis Update
Digital vernetzte Medizinprodukte speichern, analysieren und tauschen Daten. Ihr Feind sind Cyberangriffe, die Arbeitsabläufe, sensible Daten oder sogar die Gesundheit von Patienten bedrohen. Eindeutige technische Vorschriften zum Schutz fehlten bisher. Mit der neuen IEC 81001-5-1 ist die Softwarekonformität hinsichtlich Cybersicherheit jetzt über den gesamten Lebenszyklus nachprüfbar. Online lesen
Der Schlüssel zu sicheren 3D-Daten
Der private WhatsApp-Chat wird mittlerweile Ende-zu-Ende verschlüsselt. Doch wie sieht es im medizinischen 3D-Druck aus? Die Technologie hat sich in der Praxis etabliert; jetzt müssen proprietäres Know-how, Lizenzrecht und Patientendaten geschützt werden – ein hilfreiches Tool ist die Verschlüsselung der Druckdaten entlang der gesamten Prozesskette. Online lesen
Lebende Materialien für die Medizin
Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze oder Algen reagieren auf physikalische Signale wie Licht, Wärme und Druck oder chemische Signale wie Nährstoffe, Toxine und den pH-Wert. Die Trigger lassen die Mikroben komplexe chemische Verbindungen synthetisieren, um zu überleben. Materialforscher wollen diese Fähigkeit nutzen und kontrollieren – etwa um mit hochsensitiven Biosensoren individualisierte Medikamente direkt am Krankheitsherd zu produzieren. Online lesen
Eine perfekte Pipette, bitte!
Pipettenspitzen sind Präzisionsartikel, deren Herstellung komplex und technisch anspruchsvoll ist. Um in höchster Qualität und Wirtschaftlichkeit zu fertigen, braucht es neben einer performanten, wiederholgenauen Spritzgussmaschine hochpräzise Formen, eine schnelle Robotik mit valider Teileprüfung und die automatisierende Vernetzung aller Komponenten. Eine neuartige, komplett abgestimmte Turn-Key-Anlage vereint die spezifischen Anforderungen. Online lesen
Implantate, fest und flexibel
Die Anforderungen an chirurgische Instrumente und Implantate steigen. Amorphe Metalle bieten, dank ihrer vielseitigen Eigenschaften in Kombination mit dem 3D-Druck, ganz neue Möglichkeiten. Online lesen
Additive Manufacturing (AM) für die Medizintechnik ist bereits in zahlreichen kunststoffverarbeitenden Betrieben implementiert. Mithilfe von AM und Computer Tomographie (CT) kann die Herstellungskette signifikant optimiert werden, wie ein Anwendungsfall für eine Meniskusprothese zeigt. Online lesen
Ein Mehr an MedTech-Zulieferern
Vom 14. bis 17. November trifft sich die Medizintechnik-Branche in Düsseldorf. Parallel zur Medica werden auf der Compamed 2022 über 700 MedTech-Zulieferer erwartet. Der Branchentreff vereint in den Hallen 8a und 8b aktuelle Produkte und Services sowie mit zwei Fachforen die neuesten Impulse und MedTech-Trends. Online lesen
Die nächste Ausgabe der medical design erscheint am 14. Februar 2023. Unter anderem mit folgenden Schwerpunkten:
Redaktionsschluss: 12. Januar 2022
Anzeigenschluss: 19. Januar 2022
Redaktion: Ute Häußler, uhaeussler@weka-fachmedien.de
Mediaberatung: Carolin Schlüter, cschlueter@weka-fachmedien.de