Transparenter Schutz

EMV-Folie für Liquormanagementsystem

7. Oktober 2020, 13:56 Uhr | Infratron/Möller Medical
Das Liquormanagementsystem LifeGuard 7 mit einfacher Touch-Bedienung ist tragbar und leicht.
© Möller Medical

Infratron bietet unsichtbaren EMV-Schutz für Medizingeräte

Um elektronische Geräte vor gegenseitiger Beeinflussung durch elektromagnetische Störungen zu schützen, sind besondere Maßnahmen erforderlich. Die grundlegenden Anforderungen sind in der Europäischen EMV-Richtlinie niedergelegt. Darüber hinaus gelten für medizinische Geräte die verschärften Anforderungen der DIN EN/IEC 60601-1-2. 

In der Praxis besteht neben der Filterung der elektrischen Anschlüsse die Lösung meist darin, das Gerätegehäuse als Faraday-Käfig auszuführen. Das bedeutet, die Ausbreitung elektromagnetischer Felder und Wellen wird durch elektrisch leitfähige Wandungen behindert.

Einen natürlichen Schwachpunkt stellen dabei Gehäuseöffnungen dar, wie sie zum Beispiel für Bildschirme und sonstige Displays erforderlich sind. Hier ist es in der Regel erforderlich, das Display zusätzlich mit einer optisch transparenten und elektrisch leitfähigen Folie abzuschirmen, die mit dem ebenfalls leitfähigen Gehäuse allseitig elektrisch verbunden ist.

Die Infratron GmbH, München, hat hierfür eine Reihe möglicher Lösungen im Programm. Für anspruchsvolle Anwendungen hat sich die TS-58002-AE bewährt. Dabei handelt es sich um eine optisch hochwertige, 0,175mm starke Polyesterfolie, die einseitig mit einer hauchdünnen Silberschicht besputtert ist. Die Gegenseite kann optional mit einer Anti-Reflexschicht ausgerüstet werden. 

Anwendungsbeispiel Liquordruckmessung

Eine typische Anwendung dieser Folie ist der LiquoGuard 7 von der Moeller Medical GmbH, Fulda. In diesem Fall kommt eine EMV-Folie mit Entspiegelung zum Einsatz. Dadurch wird ein sehr guter Kompromiss zwischen Farbneutralität, Transparenz und Abschirmwirkung erzielt, bei gleichzeitig sehr hoher Abbildungsgenauigkeit (frei von optischen Fehlern). Die Abschirmfolie wird dadurch quasi unsichtbar.

Der LiquoGuard 7 ist das erste Liquormanagementsystem, das gleichzeitig den Druck misst und Liquor drainiert. Der Liquor ist eine im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) vorkommende Körperflüssigkeit. Bereits seit 2006 auf dem Markt wurde das System stetig weiterentwickelt und bietet, neben einer erhöhten Patientensicherheit, einen reduzierten Pflegeaufwand und eine verbesserte Mobilität des Patienten. 

Frühzeitige Mobilisierung 

Die Liquordruckmessung (CSF) ist ein Verfahren zur Bestimmung des intrakraniellen Drucks (Hirndrucks, ICP). Bei der CSF-Drainage (Entwässerung) sind kollabierte Ventrikel oder verstopfte Katheter ein bekanntes Problem. Werden diese Komplikationen nicht frühzeitig erkannt, hat das oft dramatische Folgen für den Patienten. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung solcher Gefahrensituation kann für den Therapieerfolg entscheidend sein. Durch die kontinuierliche Überwachung und Auswertung von Veränderungen des CSF-Drucks werden Gefahren durch den LiquoGuard frühzeitig identifiziert und der Anwender alarmiert. Das unterstützt den Behandler darin, pathologische Situationen zu erkennen.

Bei der Drainage mit dem LiquoGuard 7 entfällt, im Bereich der Intensivmedizin zusätzlich, dass Patienten sediert gelagert werden müssen. Bei sonst unauffälligem Gesundheitszustand spricht mit dem leichten und tragbaren Gerät nichts gegen eine frühzeitige Mobilisierung, wie zum Beispiel ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft.

Autoren

Jürgen Leistner (Geschäftsleitung, Infratron) und Katrin Schröder (Leitung Marketing, Möller Medical)

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