Intensivmedizin

Schurter unterstützt Hersteller von Beatmungsgeräten

29. Juli 2020, 10:47 Uhr | Schurter
Bedienpanel für ein modulares Beatmungsgerät (Hamilton-G5)
© Hamilton/Schurter

Von der sicheren Stromversorgung bis hin zu benutzerfreundlichen Eingabesystemen

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wütet seit Januar 2020. Es verbreitet sich mit ungekannter Geschwindigkeit, weist tückische Eigenschaften auf und gibt den Experten Rätsel auf. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes zählt die Welt deutlich mehr als 12 Millionen bestätigte Fälle der lebensbedrohenden, insbesondere die Atemwege angreifenden Virenerkrankung COVID-19. Tendenz steigend. 

Systemrelevante Produktionssstätten

Dank jahrzehntelanger Erfahrung in der Fertigung als Zulieferer der Medizintechnik konnte die Schurter Holding AG, Luzern (Schweiz), den Lockdown zahlreicher seiner Produktionsstäten abwenden. Pandemisch- und systemrelevante Betriebe wurden in den allerwenigsten Ländern geschlossen. Diesen Umstand hat das Unternehmen genutzt und entschieden, seine Kapazitäten zugunsten der Fertigung von Komponenten und Eingabesystemen für die Medizintechnik zu erhöhen.

Schnell wurde klar, dass die Kapazitäten bei Beatmungsgeräten im Falle eines ungebremsten Ausbruchs des Virus' nicht ausreichen würden. Ebenfalls von eminenter Bedeutung zur Einschätzung der Krisenlage sind Analysesysteme für Blutproben. Auch sie waren nicht in ausreichender Zahl verfügbar. Schurter arbeitet seit vielen Jahren in diesen Bereichen eng mit Herstellern von Beatmungsgeräten und Blutanalysegeräten wie Hamilton, Dräger und vielen anderen zusammen. 

Touchpanel für Beatmungsgeräte

Hochkomplexe Apparaturen wie Beatmungsgeräte können einzig von ausgewiesenen Fachkräften bedient werden. Ein Beatmungsgerät kann man als Mensch-Maschinen-System bezeichnen. Darunter versteht man ein System, in welchem ein wechselseitiger Informationsaustausch zwischen Mensch und Maschine stattfindet. Es handelt sich also um eine Form der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine.

Diese Kommunikation erfolgt über eine Mensch-Maschinen-Schnittstelle (HMI: Human Machine Interface). Zwischen den beiden Systempartnern findet ein Dialog statt, welcher eine (Inter-) Aktion bewirkt. Die Schnittstelle ist somit für die Übersetzung und Vermittlung der Information zwischen den beiden gekoppelten Systemen Mensch und Maschine unerlässlich.

Dieses HMI muss an die Fähigkeiten, Ansprüche und Eigenschaften der Bedienenden und die zu erledigenden Aufgaben angepasst sein. Zu nennen wären hier primär die folgenden Punkte: intuitive Bedienbarkeit durch wenige, klar erkennbare Eingabemöglichkeiten; eindeutiges Feedback der Schnittstelle, dass eine Eingabe korrekt erkannt wurde; Informationsdarstellung entsprechend der menschlichen Aufnahmefähigkeit.

Die Touchpanel von Schurter sind für Medizinanwendungen qualifiziert und erfüllen die entsprechenden Medizinnormen. Das Unternehmen beliefert weltweit Hersteller – darunter etwa die bekannten europäischen Hersteller Hamilton und Dräger.

Sichere Stromzuführung für Medizingeräte

Sicherheit beginnt bei Medizingeräten bereits bei der Stromzuführung. Kein elektrisches Gerät in der Medizintechnik darf Patienten oder das Pflegepersonal gefährden. Dafür braucht es entsprechende Schutzmassnahmen, die bereits bei der Stromzuführung greifen müssen. Gerätestecker und Gerätestecker-Kombielemente (PEM = Power Entry Module) mit oder ohne Netzfilter müssen die Medizingerätenorm IEC/UL 60601 erfüllen.

Schurter bietet hierfür laut eigener Aussage eine breite Palette an. Medical-Kombielemente (M5 oder M80) bestehen zumeist aus den folgenden Baugruppen: einem IEC-Gerätestecker mit Auszugsicherung, einem von aussen zugänglichen Sicherungshalter, einem Netzschalter sowie einem (optionalen) Netzfilter. Verschiedene PEMs sind darüber hinaus auch spritzwassergeschützt.

Ein wichtiges Schutzelement stellt hier das Netzfilter dar. Dieses schützt das Gerät vor HF-Störungen von aussen und reduziert ebenso potentiell störende Emissionen. Für eine störungsfreie Funktionsweise sind PEMs essentiell.

Gerätesteckdose mit V-Lock Verriegelungssystem

Stromausfälle ereignen sich in der industrialisierten Welt mittlerweile eher selten. Doch ein Stromunterbruch muss nicht immer vonseiten der Energielieferanten herrühren. Manchmal reicht schon ein kleines Missgeschick. Aus Unachtsamkeit zieht man an einem falschen Kabel, oder man tritt im Kabelsalat – den es eigentlich nicht geben sollte – mittendrauf. Schon ist ein Stecker raus.

In der Medizintechnik kann man sich so etwas schlicht nicht erlauben. Das gilt nicht allein für den OP, das gilt für sämtliche lebenserhaltenden und -überwachenden Systeme. Fatal, wenn da plötzlich ein Gerät seinen Dienst quittieren würde. Schurter setzt hierbei auf die im professionellen Einsatz von V-Lock-Auszugsicherung.

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(me)


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