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So verbessert 5G die Telemedizin

27. April 2021, 10:42 Uhr | Verizon
Telemedizin: Medizinische Versorgung auch dank 5G
© AdobeStock/ipopba

Die nächste Welle von Telegesundheitsdiensten kommt

Die Lockdownmaßnahmen infolge der Covid-19-Pandemie haben zu einem deutlichen Anstieg des Interesses an - und der Implementierung von - Telehealth-Diensten geführt. Konzentriert man sich zu sehr auf virtuelle Arztbesuche, übersieht man, wie Telemedizin das Innenleben des Gesundheitswesens still und leise verändert.

Von Pantelis Astenburg
Managing Director DACH Verizon Business

Die Pandemie hat viele Anbieter in Zugzwang gebracht, aber die nachhaltigste Entwicklung der Telemedizin findet weit weg von der unmittelbaren Patientenversorgung statt. An der Schnittstelle von 5G und Telemedizin zeichnen sich Fortschritte ab, die auf eine Zukunft der erweiterten, dezentralen und personalisierten Gesundheitsversorgung hindeuten.

Wo sich 5G und Telemedizin-Dienste treffen

Telemedizin umfasst die klinische Versorgung über große Entfernungen. Aber ihre Prozesse umfassen auch die Verwaltung, die klinische Interaktion und Zusammenarbeit sowie die gesundheitliche Aufklärung von Patienten und Fachleuten. Diese Prozesse stützen sich auf Technologien wie Store-and-Forward-Bildgebung, terrestrische und drahtlose Kommunikation und Streaming-Medien, die sehr datenintensiv sind.

Viele aktuelle Telemedizin-Lösungen laufen gut auf den heutigen Netzwerken. Aber die kritischen Eigenschaften von 5G - insbesondere die Geschwindigkeit und die niedrige Latenz - sind vielversprechend für Big-Data-getriebene telemedizinische Anwendungen, wie zum Beispiel:

  • Übertragung von Diagnosebildern: Die Fähigkeit große Dateien zu streamen, erleichtert die Fernkonsultation von Patienten und das Training des klinischen Teams in 3D-Rendering.
  • Intelligente Patientenüberwachung in Echtzeit, die Patientensicherheitsprogramme und Ziele des Ressourcenmanagements durch IoT-gestütztes Asset-Tracking unterstützt.
  • Augmented-Reality-gestützte Planung vor chirurgischen Eingriffen und Remote-Roboterunterstützung: Hier ist eine extrem niedrige Latenzzeit für die Sicherstellung der Präzision entscheidend.
  • Asynchrone Videoaufzeichnung, die Fernpflege ermöglicht.
  • Beschleunigte künstliche Intelligenz, die große Datenseen (Data Lake) für Echtzeit-Erkenntnisse durchforsten kann.

5G könnte für die Zukunft der Telemedizin revolutionärer sein, als es die Covid-19-Pandemie für telemedizinische Dienste war. Um dieses Ausmaß an Veränderung zu erreichen, müssen die Verantwortlichen im Gesundheitswesen jedoch begreifen, was Telegesundheitsdienste am Laufen hält.

Sicherheit als entscheidenden Faktor berücksichtigen

Sicherheit ist das Unterscheidungsmerkmal bei der Anwendung von Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen. Was außerhalb der Branche vielleicht die Trennlinie zwischen Irritation und Bequemlichkeit ist, kann im Gesundheitswesen über Leben und Tod entscheiden. Geringere Latenzzeiten - unter 300 Millisekunden, wobei weniger als 100 Millisekunden das Ideal sind - machen die Telechirurgie sicherer. Sie erhöhen den Grad der Präzision bei bestimmten chirurgischen Eingriffen und minimieren Ungenauigkeiten. 

5G sollte eines Tages eine Latenzzeit von weniger als 10 Millisekunden bieten. Das ermöglicht latenzempfindliche Telemedizinanwendungen mit Interaktivität in Echtzeit. Krankenhäuser und Gesundheitssysteme sind zunehmend auf die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten angewiesen, um das komplexe Kommunikationsnetz zwischen Anbietern, Patienten, Behörden, Versicherern und anderen Beteiligten zu unterstützen. 

Doch der Ansturm auf die Telemedizin hat die Netzwerke im Gesundheitswesen anfällig für Bedrohungen gemacht. Die Fortschritte bei den Initiativen zum Internet of Medical Things (IoMT) bringen oft mehr mobile Geräte ins Spiel. Das erschwert die Verwaltung der Endpunktsicherheit. 

Die neue Architektur und die Fähigkeiten von 5G-Netzwerken bieten Betreibern die Möglichkeit, Cyberbedrohungen schnell und effizient zu erkennen und zu bekämpfen. 5G verschlüsselt den Signalisierungsverkehr und übernimmt bewährte Sicherheitsalgorithmen. Mit sicherem Identitätsmanagement und einem neuen Authentifizierungs-Framework wird 5G auch eine flexiblere und robustere Authentifizierung ermöglichen.

Telemedizinische Technologien der nächsten Generation freischalten

Das Gesundheitswesen wird seinen Weg durch diese Probleme und in eine Zukunft finden, in der telemedizinische Technologien sicher und verantwortungsvoll implementiert werden können und gleichzeitig die Fortschritte von 5G nutzen, um neue Anwendungen zu ermöglichen.

Nehmen Sie zum Beispiel die Präzisionsmedizin. Sie ist datenintensiv und wurde lange Zeit durch die Bandbreiten- und Geschwindigkeitsbegrenzungen von 4G und 4G LTE eingeschränkt. Diese arbeiten nur mit etwa 50 Megabit pro Sekunde mit theoretischen Grenzen von 300 Mbps in realen Anwendungen. 5G könnte neue Wege in der Präzisionsmedizin eröffnen, zusätzlich zur Stabilisierung von Hochgeschwindigkeits-Videostreams und Bilddaten.

5G könnte auch den Einsatz von virtueller und erweiterter Realität (Augmented Reality) erweitern, die neuartige Anwendungen in der klinischen Ausbildung und der präoperativen Planung haben, wo eine extrem niedrige Latenzzeit für die präzise chirurgische Ausbildung und den Einstiegspunkt entscheidend ist.
Sich richtig entscheiden

Die intelligente Einführung von 5G sollte auf einer wohldurchdachten Strategie basieren. Anstatt nur auf die modernsten Telemedizinanwendungen zu schauen, sollten Verantwortliche im Gesundheitswesen strategische Ziele prüfen und gezielte Fragen stellen:

  • Welche bestehenden Datenherausforderungen lassen sich durch 5G lösen?
  • Wo können aktuelle Telemedizin-Initiativen durch eine schnellere Kommunikation und einen besseren Umgang mit Daten verbessert werden?
  • Wo kann die 5G-Technologie mit dem geringsten Risiko für das Sicherheitsprofil implementiert werden?

Richtig ausgewählt und eingesetzt wird 5G Netzwerke ergänzen, die wachsende Anwendungen unterstützen, und damit die Effizienz sowie Effektivität von Mitarbeiter und Kliniken steigern.


 


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